EMPFEHLUNG, REVIEW

Michis Musik Fazit 2013

Das Jahr 2013 ist nun auch fast vorüber und da ist es ja traditionell Zeit ein musikalisches Fazit zu ziehen. Wie immer gab es viel geiles Zeug auf die Ohren, vieles Belangloses und auch extrem viel Schrott. Nun lasse ich aber mal all die blöden und nervigen Dinge im Vergessenen und spreche nochmal die Alben an, die dieses anstrengende Jahr musikalisch bereichert hatten.

 

 

56#Alley Chaps „World Of Shadows“

Die Jungs aus Wuppertal haben mit diesem Album echt ein geiles Teil hingelegt. Eine tolle Mischung aus Psychobilly und Rockabilly wird geboten, die zum Tanzen, Rocken und Kuscheln einläd. Mit einer gesunden Portion an Düsterniss im Sound wissen 56#ALLEY CHAPS trotz der „guten Laune Musik“ auch die Nachtschattengewächse der Szene anzusprechen.

 

 

Calabrese „Born With A Scorpions Touch“

Die Amis von Calabrese klingen auf diesem Album etwas rockiger und weniger punkig als zuvor. Trotzdem können die geilen Riffs und Melodien vollends überzeugen und machen richtig Bock auf mehr. Jeder der elf Titel ist ein cooler Rock’n’Roll Hammer, der auch durch die unverwechselbare Stimme von Sänger Bobby Calabrese seinen ganz besonderen Charme hat. Highlight ist das Finale „There Is An Evil Inside“!

 

 

Die Krupps „Machinists Of Joy“

Die Wiedergeburt der deutschen EBM Helden. Die Krupps hatten noch nie so viel EBM im Blut wie auf diesem Eindrucksvollen Comeback nach vielen vielen Jahren ohne einem neuen Album. Titel wie „Industrie-Mädchen“, „Schmutzfabrik“ oder „Eiskalter Engel“ lassen ein stagnierendes Musikgenre wieder in Perfektion aufleben.

 

 

 

Empyrium „Into The Pantheon“

Längst überfällig für die Fangemeinde war diese Veröffentlichung von dem ersten Live Konzert der Band überhaupt. Perfektioniert in Bild und Ton gebannt kann man noch einmal Zeuge dieses Außergewöhnlichen Musikereignisses werden bei dem sich eine unglaubliche Ansammlung an Künstlern auf der Bühne zusammengefunden hatte um den Sound von Empyrium in einem würdigen Rahmen zu bannen.

 

 

 

Falkenbach „Asa“

„Asa“ ist einfach der Hammer. Zwischen akustischen Folk Songs und brachialem Black Metal wird man immer wieder in neue musikalische Gefilde geschickt. Ein unglaublich Dichter Sound bietet die optimale Entfaltung der Musik, die zwischen lieblicher Schönheit und bedrohlicher Dunkelheit liegt.

 

 

 

 

Kant Kino „Father Works In A Factory“

Dies ist das zweite Album des norwegischen EBM / Electro Duos. Das Album bietet harte Beats, geile Sequenzer und einen tollen Gesang, der auch völlig ohne Verzerrung zu funktionieren weiß. Eines der besten Electro Alben der letzten Zeit. Markantester und für uns deutsche der wohl auffälligste Song ist „Ich liebe Katarina Witt“. Zu dieser Liebeserklärung an die ehemalige deutsche Eiskunstläuferin gibt es inzwischen auch eine eigene EP und einen Videoclip.

 

 

Krystal System „Rage“

Diese elektronische Krach Combo aus Frankreich verkörpert in einer sehr hohen Intensität das was man unter modernem Industrial verstehen wollte. Coole treibende schnelle Beats und obendrauf sehr bissige Ritarrenriffs die dir die Gedärme aus dem Leib reißen wollen. Der Album Opener „Rage“ zeigt wohl am besten was dieses Duo so drauf hat.

 

 

 

Project Pitchfork „Black“

Nun wenn Project Pitchfork schon ein neues Album herausbringen ist es auch nicht verwunderlich, dass dieses in meinen Jahreshighlights erscheint. Man muss auch nicht viel zu der Band sagen, außer, dass ich das Gefühl habe, dass die letzten Jahre zu ihren stärksten gehören. Es wird genau das geboten, was die Fans erwarten und was die Band auch besten kann.

 

 

Spiritaul Front „Black Hearts In Black Suits“

Es ist schon verwunderlich welchen Weg Simone Salvatore mit seiner Band Spiritual Front geht. Einst Neo Folk hat man sich Schritt für Schritt zum jetzigen Dark Classic bewegt. In absolutem Einklang arbeiten Streicher und Piano dem sensationellen Gesang von Simone Salvatone zu. Die Krönung auf diesem Album ist „No Forgiveness“ dessen akustisches Wirken nur schwerlich in Worte zu fassen ist.

 

 

The Booze Brothers „Bad Medicine“

Wow, dieses Album macht einfach Laune. Dieser Punk’n’Roll verbindet den herrlich versifften Punk Rock mit den coolen Grooves des Rock’n’Roll. Jeder Song ist ein absoluter Volltreffer sodass es auf diesem Werk keine Sekunde Langeweile zu beklagen gibt!

 

 

 

ZSB „Herz für die Sache“

Wohl das Album welches ich in diesem Jahr am häufigsten gehört habe. So einen geilen kompromisslosen deutschsprachigen Punk Rock habe ich lange nicht gehört. Höhepunkt hier sicherlich der Song „Antifascista“ als politische Marschroute dieser Band. Zudem durfte ich auch Live Zeuge der musikalischen Kraft und Polarisierung dieser Combo werden. Hut ab für so viel Courage!

 

Was Filme angeht gab es einige nette Überraschungen. Ich denke da vor allem an Martin Faltermeiers Heimat-Zombie-Film „Zombies From Outer Space“. Immer wieder ernüchternd ist dagegen wie auch heute noch die FSK mit ihrem Treiben die in Deutschland so hoch gepriesene künstlerische Freiheit mit Füßen tritt.  Filme wie „Hatchet III“ oder „No One Lives“ wurden mal wieder derart beschnitten, dass ein Kauf auf Deutschem Boden keinen Sinn macht.

Wenn ich an Konzerte denke fällt es dieses Jahr etwas schwerer die besonderen Momente zu finden. Hocico waren mal wieder stark, The Griswalds und Demented Are Go eine geniale Erfahrung und auch The Silver Shine konnten in einer ganz besonderen Lokalität für sehr intensive Momente sorgen. Auch das Jamboree mit den BLOODSUCKING ZOMBIES FROM OUTER SPACE in Wien war absolut genial. DAS herausstechende einmalige Ereignis fand Live allerdings dieses Jahr nicht statt. (michi)