REVIEW

I AM THE NIGHT „While The Gods Are Sleeping“ (Melodic Black/Death Metal)

I AM THE NIGHT

„While The Gods Are Sleeping“
(Melodic Black/Death Metal)

Wertung: Gut

VÖ: 06.05.2022

Label: Svart Records

Webseite: Facebook

I AM THE NIGHT sind eine neue finnische Band mit alten Bekannten. Die Mitglieder sind an Gitarre und Keyboard Markus Vanhala (Insomnium, Omnium Gatherum), am Bass Janne Markkanen (ex-Omnium Gatherum), dazu Sänger Okko Solanterä und Drummer Walteri Väyrynen (Paradise Lost, Bodom After Midnight). Klangvolle Namen, deren Debütalbum nach Aussage Vanhalas wie folgt beschrieben wird:
„Unser Debütalbum entstand aus der Sehnsucht nach einer epischen Dunkelheit und wurde genau zu der Zeitkapsel, die wir uns gewünscht hatten – weit entfernt von modernem Metal. … ‚In The Nightside Eclipse‘, ‚Storm Of The Light’s Bane‘ und ‚De Mysteriis Dom Sathanas‘ haben mir vor Jahren das Tor zur dunklen Seite geöffnet, was man an der Musik, die wir mit I Am The Night machen, deutlich hören kann.”

Weißte bescheid, musste hören, wenn du auf DISSECTION und ähnlichen Melodic Black/Death Metal mit Old School Touch im Sound stehst. Melodisch, düster, böse, zumeist schnell, aber auch immer mal wieder gedrosseltes Tempo für kurze erhabene Momente, so klingt „While The Gods Are Sleeping“. Bestes Beispiel mein Lieblingstrack auf dem Album, „Ode To The Nightsky“, ist eine wahre „Ode an den Nachthimmel“; abwechslungsreich mit Ohrwurmmelodie, dazu hüllen die düsteren Keys den Hörer perfekt in die dunkle Nachtwelt ein. Besser kann man das kaum machen. Auch stechen heraus „Hear Me O‘ Unmaker“ mit einer tolle Melodie und „I Am The Night“ durch seinen Schwerpunkt auf Rhythmik.

Die Finnen haben hier ein sehr interessantes, knapp 40-minütiges Album erschaffen, welches am Ende abwechslungsreicher ist als anfänglich gedacht. Das zeigt auch der vorletzte Song, „Among The Unseen Ones“, der nicht nur musikalisch, sondern auch gesanglich vielseitig ist. Zwar gibt es (wie nahezu auf dem gesamten Album) passende, überwiegend krächzende bis growlige Vocals, die sich hier aber mit dem Klargesang in diesem schnellen Track duellieren. Das Ganze gipfelt dann prachtvoll in einer erhaben gesprochenen „Anbetung“ der Nacht („The Night Is My Will – The Night Is Me“) gegen Ende des Songs. Danach neigt sich das Album mit einem 3-minütigen Ausklang dem Ende zu. Man blickt zurück auf die sieben Stücke zuvor, auf eine dunkle Reise durch die Nacht, auf Melodic Black/Death Metal mit Old School Touch, auf ein richtig gutes Album. (eller)