REVIEW

EPIPHANIE „Der Deutsche Michel“ (Black Metal)

EPIPHANIE

„Der Deutsche Michel“
(Black Metal)

Wertung: Gut

VÖ: 18.04.2011

Label: Der neue Weg

Webseite: www.myspace.com/projektepiphanie

Im Infosheet wird darum gebeten, diesen Tonträger als Previewdemo zu betrachten. Da der Tonträger nochmal eingespielt werden soll, dann mit realem Schlagzeug, betätigt durch N. von Shroud Of Distress. Das erste was mir auffällt, ist der Sound, der um einiges direkter ausgefallen ist als bei der 2010er-Demo „Fragmente: Von Lebenslichtern Und Den Liedern Toter Kinder“. Vor allem die Gitarren haben einen besseren Sound bekommen. Und da das Ganze noch mal mit echtem Schlagzeug aufgenommen werden soll, kann es der Platte nur gut tun, da vor allem der synthetische Sound des Schlagzeugs ein Punkt ist, der mich an dieser Veröffentlichung stört, wenn man das so sagen kann. Denn genau dieser synthetische Sound nimmt der Aufnahme einiges an Tiefe, die mit echten Drums, sicherlich vorhanden ist. Musikalisch hat sich zum Vorgänger nichts groß am eher langsamen, melodischen, fast depressiven Black Metal getan.

Definitiv kann man hier eine Steigerung zur letztjährigen Demo feststellen, die bei der neuen Aufnahme wahrscheinlich weitergeführt wird. Ich bin gespannt. Wer bei Black Metal aus Deutschland mit deutschen Texten gleich an NSBM denkt, sollte sich zu dem Thema doch auch etwas schlau lesen. Jedoch der Titel der EP hat auch mich veranlasst mich darüber schlau zu machen.

Hier etwas aus dem Brockhaus zu Erklärung:
Die spöttische Bezeichnung für den Deutschen, meist gemünzt auf den biederen, unpolitischen, etwas schlafmützigen Bürger, findet sich erstmals 1541 in der »Sprichwörtersammlung« des deutschen Dichters Sebastian Franck (1499 bis 1542 oder 1543). Sie meint dort einen ungebildeten, einfältigen Menschen und wurde in dieser Bedeutung bis ins 17. Jh. verwendet. Zugrunde liegt die in bäuerlichen Kreisen häufige Kurzform des Vornamens »Michael«, der im Mittelalter in der christlichen Welt als Name des Erzengels Michael Verbreitung fand. Als Überwinder des Teufels galt dieser als Schutzheiliger, besonders des deutschen Volkes. Von der städtischen Bildungsschicht dürfte die Kurzform des Namens wohl zuerst satirisch auf den Bauernstand bezogen worden sein und dann in Verbindung mit dem Attribut »deutsch« endgültig eine Ausweitung auf das ganze Volk erfahren haben. In den Bemühungen des 17. Jh.s um die Reinhaltung der deutschen Sprache kennzeichnet der Name dann den redlichen, aufrechten Deutschen, der seine Muttersprache gegen die Aufnahme von Fremdwörtern verteidigt. In den 30er- und 40er-Jahren des 19. Jh.s wird er in der politischen Auseinandersetzung zum Spottnamen für den gutmütigen, aber einfältigen und verschlafenen Deutschen (in der Karikatur mit Zipfelmütze dargestellt), der sich seiner Machthaber nicht zu erwehren weiß und wachgerüttelt werden sollte. (hendrik).