EMPFEHLUNG, REVIEW

DJEVEL „Tanker som rir natten“ (Melodic/Atmospheric Black Metal)

DJEVEL

„Tanker som rir natten“
(Melodic/Atmospheric Black Metal)

Wertung: Empfehlung!

VÖ: 14.05.2021

Label: Aftermath Music

Webseite: Homepage / Facebook

„Tanker Som Rir Natten“ ist das bereits siebte Album der Norweger DJEVEL um Ciekals und Faust (ex-Emperor), die sich auf diesem Werk mit Kvitrim (Vemod, Mare) als Sänger und Bassist verstärkt haben. Das neue Album zeigt die Band insgesamt variabler und vor allem atmosphärischer, was zur Folge hat, dass es mehr langsame Parts gibt. Trotzdem haben DJEVEL auch weiterhin ansprechende Melodien im Geschwindigkeitsrausch zu bieten, wie man es von den früheren Alben kennt. Grundsätzlich ist es ebenso weiterhin ihr roher Gitarrensound, der hier vorherrscht und die Szenerie bestimmt. DJEVEL schaffen es oftmals, aus einem scheinbar einfachen Riff am Ende komplexe und nicht langweilig werdende Songs zu kreiieren.

Die sechs Stücke des Albums verteilen sich auf knapp 60 Minuten Spielzeit, sind also bis auf den akustischen Titeltrack an vierter Stelle allesamt knapp 10 Minuten bis 13 Minuten lang. Auch lang sind die Namen der Songs, z.B. der des Openers „Englene som falt ned i min seng, skal jeg sette fri med brukne vinger og torneglorier“ (die Übersetzer-Tools sagen dazu: „Die Engel, die in mein Bett gefallen sind, werde ich mit gebrochenen Flügeln und Dornen befreien“). Dieser erste Track ist auch gleich der beste Track auf dem Album, geile Melodie, grandiose Atmosphäre. Mit dem zweiten Stück, „Maanen skal være mine øine, den skinnende stierne mine ben, og her skal jeg vandre til evig tid“, tue ich mich dagegen etwas schwerer, hier wird noch mehr wert auf die neue Ausrichtung gelegt. Im dritten Stück haben mich DJEVEL dann wieder, denn der besticht vor allem durch seine majestätische Atmosphäre bei langsamerem Tempo. Den Song könnte man stundenlang weiter hören, es kommt zur Beruhigung aber der akustische Titeltrack „Tanker som rir natten“ („Gedanken, die die Nacht reiten“). Danach, in den beiden letzten beiden Stücken, zeigen sich DJEVEL beschwörerischer und bedrohlicher als zuvor, wobei das auch eine Seite ist, die sich immer wieder in ihren Alben wiederspiegelt.

Alles in Allem wieder ein klasse Album der Norweger, das mir noch besser gefällt als der Vorgänger “Ormer Til Armer, Maane Til Hode”. Die stärker ins Songwriting gerückte dunkle, eindringliche Atmosphäre steht dem Gesamtsound der Band richtig gut. DJEVEL sind damit abwechslungsreicher geworden, ohne die eigenen Trademarks der vorherigen Alben zu vernachlässigen. Klare Kaufempfehlung für Melodic Black Metal Fans! (eller)