EMPFEHLUNG, REVIEW

CONCATENATUS „Aeonic Dissonances Beyond Light’s Consumption“ (Black Metal)

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„Aeonic Dissonances Beyond Light’s Consumption“
(Black Metal)

Wertung: genial!

: 22.07.2016

Label: Totenmusik

Webseite: Facebook

Totenmusik ist ein Label, mit dem jeder Freund des Untergrunds sich schleunigst beschäftigen sollte. Ähnlich wie bei Ván Records, mit denen man auch in Sachen Vertrieb / Verkauf gemeinsame Sache macht, ist hier jede Veröffentlichung von solch hoher Qualität, dass es schon beinahe unheimlich ist. (DOLCH), SEHER (das „Nachzehrer“-Album hat sich bereits im Mai in meine Jahrescharts katapultiert und wird dort auch nicht weichen), MORAST und jetzt CONCATENATUS sind die Bands, die auf dem feinen Label bisher veröffentlicht haben.

„Aeonic Dissonances Beyond Light’s Consumption“ von CONCATENATUS ist ein echter Knaller, denn die EP ist in sich so geschlossen wie ein erschreckender Roman und muss eindeutig als Ganzes genossen werden, und das, obwohl sie aus drei neuen Tracks und dem ersten Demo „Meditation Through The Inner Vortex“ besteht.

Ich weiß gar nicht wie oft ich die Scheibe schon gehört habe, aber sie ist immer noch so faszinierend, wie am ersten Tag. Ich war sogar so fasziniert, dass ich sie meiner Frau auf dem Campingplatz in Spanien bei 33 Grad im Schatten vorspielen musste… ob die holländischen Ureinwohner des Platzes und deswegen nicht mochten, weiß ich nicht und es ist mir auch schnuppe, denn jedes Mal, wenn man sich der knapp 34 minütigen Katharsis hingibt, ist die Welt in Ordnung.

Die chilenische Band hält nichts von Monotonie und allein beim Gesang regiert die Abwechslung, wenn Sulphur (v, d) und Balrog (v, g) kreischen, schreien, episch singen oder wie ein Mönchschor klingen. Bei „Interlude – Barren knowledge“ kommt man sogar an die verzweifelte Intensität von LIFELOVER heran, die dir einen Schauer über den Rücken laufen lässt. „Hodie Mihi, Cras Tibi“ ist eine Achterbahnfahrt zwischen Raserei und gepflegtem Midtempo und die Atmosphäre fesselt dich einfach. Der dritte neue (bzw. auf der EP erste) Song „Aeons“ gibt für die gesamte Veröffentlichung die Marschrichtung vor und wer bei diesem Song ausflippt, wird das ganze Album lieben. Schleppend und mächtig walzt der Song alles nieder, was sich ihm in den Weg stellt, findet seinen Höhepunkt in dem epischen Gesangspart, bevor die Hatz so richtig losgeht. Ganz großes Kino.

Die Songs des ersten Demos („Unreachable Dawn“ und „Echoing Cacophony“ plus ein Intro) sind ebenfalls erste Sahne und, ich erwähnte es bereits, passen sich hervorragend in das Gesamtbild ein. Die Band weiß, was sie will und wie sie es bekommt, würde ich mal schlussfolgern.

Wer Black Metal und Doom und eine Portion Epik nicht aus dem CD-Player schubsen würde, ist hiermit aufgefordert, sich umgehend mit der Band zu beschäftigen! Ich liebe diese EP und kann es kaum erwarten, bis man wieder etwas neues von der Band hören kann… aber die Zeichen stehen gut, denn in der zweiten Jahreshälfte soll ein Album aufgenommen werden… bis dahin genieße ich immer wieder diese wunderbare EP. (chris)

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