REVIEW

THE PUSSYBATS „Indestructible“ (Glam Wave Rock)

THE PUSSYBATS

„Indestructible“
(Glam Wave Rock)

Wertung: Gut

VÖ: 31.03.2017

Label: Eternal Sound Records

Webseite: Facebook / Wikipedia

Die Jungs von The Pussybats liefern hier einen perfekten Partysoundtrack für die späten Stunden einer dunklen, trinkfesten Gemeinde, welche sich mit The Damned Songs Mut angetrunken hat. Hah.. irgendwo ist Billy Idol versteckt, im Schrank vielleicht… nee hier ist Campino… Scheiß drauf.. ich tanz mit mir, bin glücklich… Ist das Kunst oder kann das weg? Diese Fledermaus hab ich nicht gefangen… die Pussy?… auch nicht! Es ist spät, es wird glamourös, der Friseur hat Verspätung, ist die Fußmatte etwa Glööckler?… ach nee.. die Krone fehlt. Hier noch Kajal… dann kracht es romantisch an der Tür, die Tochter mit verschmierter Tinte Rock ’n‘ rollt ihren Koffer durch die Partygemeinde… Vater? Iss Party?. Nee wir chillen! Hah… mit der Musik? Dürfen schwarze Nachtgestalten keinen Spaß haben? Doch, doch.. .ich geh ins Bett.

Schwarzkajalierter Fun Punk in bester englischer Tradition. The Damned, The Clash oder Toy Dolls liefern die Inspiration für diesen Horrorpunk im Batcave-Gewand, dessen wilde Euphorie jede Depression unterstützend ins Mark dringen lässt und die nötigen Antidepressiva schwarzbunt mörsert. Nun trink mal… Jetzt… Ja, wann sonst? Wild eruptiv klagt die Metal-Gitarre, dass der Batcave stöhnt, während die Tolle vor dem Spiegel zum Iro geformt wird. Das dritte Werk der Band ist reichlich britisch angehaucht und in den 80ern hätte man diese Band so erfinden können. Sid hätte eine übergroße Nancy-Kette umgehängt bekommen. Vivienne Westwood hätte Kleidung entworfen und man hätte irgendwann mit Kim Wilde geschlafen.

Im Jetzt und Heute ist die schwarze Spaßfraktion eher ein frustierter Haufen. Dagegen laufen die Pussybats Sturm und dabei gelingt ein Werk, welches in sich stimmig daherkommt, gleichwohl gelingt der musikalische Spagat zwischen Metal, Punk und Wave, ohne die reichlich vorhandene Spaßnote zu negieren. Passend dazu auch, dass der Anfang, rein EkG-mäßig mit dem Ende beginnt. Hernach wird losgelegt, mit schwungvoll arrangierten Wave-Rock. Verfeinert mit einer druckvollen Note Punk. Letzterer unterwirft sich der Melodie und lanciert die Eingängigkeit, welche von straighten Gitarren durchbrochen wird. Die Stimme ist tieftönend, in wütenden Passagen erklingt sie etwas heller und aggressiv. Der Sänger klingt wie Ric Ocasek auf Speed, womit wir bei „The Cars“ wären, diese rasen hier ohne Maut herum.

Fazit: Let’s have a dark Party. Und (alte) Fans von 69 Eyes sollten mehr als ein Ohr riskieren. (andreas)