REVIEW

SALIGIA „Fønix“ (Black Metal)

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„Fønix“
(Black Metal)

Wertung: geil

: 11.12.2015

Label: Ván Records

Webseite: Facebook

SALIGIA legen zwei Jahre nach „Lux Aeternae“ ein neues Album vor und ich muss schon sagen… wie geil ist das denn?! Der erste Durchlauf qualifizierte „Fønix“ durchaus für den virtuellen „Hör-ich-später-noch-mal-rein“-Stapel, aber bereits beim zweiten Mal gehen die Lampen an. SALIGIA waren auch auf „Lux Aeternae“ nicht gerade Mainstream, aber diesmal schießen sie den „Vogel“ ab.

Mir geht immer der Begriff „kauzig“ durchs Hirn, wenn ich das Album höre… der Gesang ist extrem eigenwillig, aber geil; es macht einfach Spaß, Ahzari so hemmungslos knödeln und schreien zu hören; man hat auch nicht versucht, jede Note auf der Gitarre sauber und wohl durchdacht zu spielen und daher knirscht und quietscht es gerne mal an allen Ecken und Enden und der Drummer V bzw. der Drumsound klingt, als wäre er bei Witchhunter und Abaddon in die Lehre gegangen. Den Bass musste ich etwas runterdrehen, denn das Album hat untenrum eine enorme Power und der krasse Sound drückt dir so gewaltig in die Magengrube, dass es beklemmend wirkt.

Black Metaller, die auf technisch einwandfreie Ware bestehen, dürfen gleich weiterlesen; wer allerdings genau wie ich der Meinung ist, dass Atmosphäre der sauberen Technik gegenüber überlegen ist, darf sich die Lippen lecken und den Wunschzettel um eine neue LP erweitern.

Bei allen vermeintlichen schiefen Tönen und schrägen Arrangements sind die langen Songs allerdings in sich sehr gut strukturiert und es kommt nicht zu einem einzigen Hänger auf der Scheibe! Vielmehr ziehen dich die fünf Songs in ein Paralleluniversum der Kunst, dem du dich nur ergeben kannst oder aus dem du flüchten musst. Wer URFAUST, THE SPIRIT CABINET und DARKTHRONE schätzt, wird mit Songs wie „Fire: Tear apart the veil“, „Abyss: In darkness forge alight“ oder dem beinahe schulmäßigen „Fønix: Flame coronation“ sofort warm und findet ein neues Highlight, welches das gute „Lux Aeternae“ deutlich in den Schatten stellt. (chris)