EMPFEHLUNG, REVIEW

WORMWOOD „Ghostlands-Wounds From A Bleeding Earth“ (Black Metal)

WORMWOOD

„Ghostlands-Wounds From A Bleeding Earth“
(Black Metal)

Wertung: Sehr gut

VÖ: 28.02.2020

Label: Black Lodge Records

Webseite: Homepage / Facebook / Bandcamp

Nachdem ich vom letztveröffentlichten Album von WORMWOOD sehr positiv überrascht wurde, habe ich mich wirklich gefreut, über die Promomail mit dem Zugang zum „neuen“ Langeisen der Schweden.
Denn eigentlich handelt es sich bei dieser Veröffentlichung um die Neuauflage ihres Debüts aus dem Jahre 2017!
Ehrlich gesagt, konnte ich lange mit Black Metal dieser Art nicht allzu viel anfangen.
Die Produktion ist mir sonst viel zu glatt, die Melodien zu geleckt und süß. Den Gesang mag ich eigentlich böser, sowie das gesamt Drumherum auch.
Das ist mir eigentlich zu sehr trendiger End-´90er Black Metal, der auf die Menschen schielt, die Black Metal interessant finden, aber mit dem was Black Metal bis Mitte der ´90er ausgemacht hat, nicht klar kommen können oder wollen.
Bei so etwas sehe ich vor meinem geistigen Auge berockte schmierbäuchige Jungs, oben ohne, denen der geflochtene rote Zickbart, der bis zur Brustwarze reicht, sowohl der von rechts und von links zu tief ins Trinkhorn gekommen ist, betrunken, Arm in Arm beim Refrain unverständliches Zeug grölen!
Nichts für ungut!
Aber verdammt, was soll ich sagen…
„Ghostlands…“ packt mich (fast) von vorne bis hinten.
Solche Gedanke verbuddele ich jedoch gerne tief im Vorgarten, wenn mir dieses Album so gut gefällt.
Geile Melodien und ein gut eingesetztes Schlagzeug die den Fuß, wahlweise den Nacken fast unbemerkt in Bewegung bringen, z.B. in der Mitte von „Godless Serenade“. Das grenzt schon fast an eine Unverschämtheit im Ausmaße von Stadionrock!
Ok, der Gesang, dürfte im Ganzen ein bisschen weniger sauber gemischt und auch etwas aus dem Vordergrund genommen werden.
Aber das ist auch wirklich der einzige wirkliche „Kritikpunkt“, den ich habe.
Der kurze Einsprenkel „Silverdimmans Atersken“ und das folgende „Tid Ok Odhe“, habe mir dann doch zu viel Räuberromantik.
Aber die restlichen 9 Songs plus das Intro, sind wirklich gut.
Ich hoffe mit meinem Spaß oben niemanden vergrault zu haben, sondern jeden der genauso denkt dazu zu bewegen, sich dieser geilen Scheibe anzunehmen.
(hendrik)