REVIEW

MONA MUR / EN ESCH „Do With Me What You Want“ (Electro / Gothic)

MONA MUR / EN ESCH

„Do With Me What You Want“
(Electro / Gothic)

Wertung: Gut

VÖ: 23.03.2012

Label: Danse Macabre

Webseite: www.monamurenesch.de

Die Musik der Schwarzen Szene war einst durch außergewöhnliche Persönlichkeiten, Klänge und Thematiken gekennzeichnet. Heute schwinden immer mehr diese besonderen Eigenschaften und vieles verkommt zu einem undefinierbaren Szenehype, dem sich inzwischen jeder anschließt, der grad mal keinen Bock aufs den Standard hat.

Eine dieser besonderen Persönlichkeiten die auch heute noch alles andere als normal ist, ist die Sängerin, Komponistin und Sounddesignerin MONA MUR, eine Szeneikone, die schon seit den 80er Jahren für extravagante musikalische Kunst gesorgt hat, unter anderem auch in Zusammenarbeiten mit EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN oder YELLO.

„Do With Me What You Want“ ist eine Wiederholung der Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Frontmann der Industrial Rocker EN ESCH und dementsprechend rockig fällt dieses Werk auch aus. Eine treibende Mischung aus Electro Clash und Industrial Rock begrüßt mich beim Hören des Openers „Justice“. Aber vor allem die geheimnisvoll klingenden Stimmen von den beiden Akteuren wissen sehr zu gefallen. Dass man es sich dann noch getraut hat mit Bläser Sounds den Song aufzupeppen beweist Mut und ein großes Gespür für miteinander harmonierende Klänge. Selbiges trifft auf „Touch“ zu, ein Song der sich in einer fast bösartig anmutenden Erotik schleppend durch seine opulenten 6 Minuten Spielzeit bewegt. Neben den zumeist in Englisch gesungenen Songs ist auch immer mal wieder Platz für Deutsch vorgetragene Stücke wie „Eiskalt“. Als weitere richtig gute Anspieltipps empfehlen sich das intensive „Flesh & Blood“, das für die Tanzflächen perfekte „My Life“ oder die stimmungsvolle Ballade „Part Again“ die stellenweise doch schon sehr an KIRLIAN CAMERA erinnert.

Zwischen all den guten und interessanten Stücken befinden sich leider auch einige Songs die mir weniger gefallen und so das Werk etwas strecken. Aber bei 65 Minuten Spielzeit kann einem ja nicht immer alles ansprechen. Ist ein insgesamt gutes Album, das die Beiden da erschaffen haben. (michi)