EMPFEHLUNG, REVIEW

MESHUGGAH „Immutable“ (Djent)

MESHUGGAH

„Immutable“
(Djent)

Wertung: Empfehlung!

VÖ: 01.04.2022

Label: Atomic Fire

Webseite: Homepage / Facebook / Spotify

Fünfeinhalb Jahre nach „Violent Sleep Of Reason“ gibt es endlich wieder ein neues Werk von den verrückten Schweden!
Ich verfolge die Band seit ihrem ersten oder zweiten Album, ich weiß nicht mehr genau, wann ich sie das erste Mal gehört habe. Mal packt sie mich total, mal bin ich eher in anderen Sphären unterwegs und ihre Musik passt nicht ganz in mein Raster (Anfang der 10er war es nicht ganz meine Musik), trotzdem bin ich immer gespannt auf ihr neuestes Werk! Auf „Immutable“ habe ich mich sehr gefreut. Außerdem darf man ja immer überrascht sein, wie der neue Output ausfällt. Man weiß zwar immer, dass man MESHUGGAH keine Easy-Listening-Scheibe erwarten darf, aber wo sie sich in ihrem Universum aufhalten bleibt dann doch immer eine Überraschung! Das allerdings die Änderung von Nuclear Blast in Atomic Fire sich nicht auf die Band auswirken wird, habe ich mir sofort gedacht! „Immutable“ gehört zumindest, das kann man definitiv vorwegnehmen, nicht zu ihren schnellsten und verrücktesten Platten. Aber wie gesagt, bleiben sie sich trotzdem, in ihrem Rahmen, immer treu. Studioalbum Nummer neun gibt mir aber genau die MESHUGGAHseite, die mir am besten gefällt.
Groove en masse, Takte welche mein Gehirn selbst auf Dauer nicht perfekt mitbekommt (nachspielen könnte ich es definitiv nicht) und das Ganze artet nicht in zu viel Geschwindigkeit aus.
„The Abysmal Eye“ war der erste Brocken, den wir uns anhören konnten und ich muss gestehen, dass der Sound am Anfang für Überraschung und Ernüchterung bei mir gesorgt hat. Ich war wenig begeistert nach dem ersten Durchgang, was aber wohl eher an meiner Tagesform lag. Nachdem Raphael vom Lied geschwärmt hat, habe ich es noch 2 Mal laufen lassen und war danach auch überzeugt. „Light The Shortening Fuse“ und „I Am That Thirst“ folgten als Appetithappen und nach „Light…“ hatten sie mich schon in der Tasche. Ich habe mich riesig gefreut und auf die Veröffentlichung gewartet.
Euch erwarten 13 Songs in einer guten Stunde, wobei die Spanne vom 2minütigen Instrumental „Black Cathedral“  bis zum  9,5minütigen, auch instrumentalen Epos „They Move Below“ reicht. Zum Abschluss gibt es mit „Past Tense“ noch ein fast 6 minütiges Instrumental, ansonsten ist Jens Kidman wie üblich mit am Start und die Songs liegen alle zwischen 4 und 6 Minuten.
Der erst nicht ganz begeisternde Sound ist jetzt ein absoluter Pluspunkt. Druck und Klarheit sind beide gut abgewägt, der Mix gefällt mir dieses Mal besonders gut. Schlagzeug (bis auf die Becken) und Rhythmusgitarre sind , wie gewohnt recht vordergründig abgemischt, die Leadgitarren fallen ein wenig zurück, was mir gut gefällt. Der Gesang steht irgendwo mittendrin und die Becken sind weniger klar etwas rückwertig eingemischt. Für mich momentan der perfekte MESHUGGAHmix!
Ich bin auf jeden Fall wieder voll Team MESHUGGAH und muss sie unbedingt wieder live sehen, liegt mein einziges Erlebnis doch schon über 20 Jahre zurück. Das muss sich unbedingt ändern, hoffen wir mal, das fucking Corona und mein Kalender es zulassen.
Ich bin jedenfalls begeistert und kann jedem, der MESHUGGAH mag, die Platte nur ans Herz legen. Wer sie bis jetzt noch nicht so mochte hat hier aber wieder eine gute Möglichkeit einen Start zu wagen! (hendrik)