REVIEW

MACHINERY OF JOY „On The Verge Of Sleep“ (Psychedelic E-Dark Rock)

MACHINERY OF JOY

„On The Verge Of Sleep“
(Psychedelic E-Dark Rock)

Wertung: Gut

VÖ:  2013/14.09.2014

Label: Target LP

Webseite: Bandcamp / Facebook

Die 2010 gegründete dänische Band veröffentlicht mit dieser Langspielplatte ihr Full Length Debüt, nachdem man 2011 mit einer EP auf sich aufmerksam machte. Ihr Sound orientiert sich an den 70er Kraut- und Psychedelic Rock mit einer düsteren Note des 80er Dark Waves. Dunkle Elektronik, sphärisch verspielt und mit Percussion in rhythmische Eleganz gesteckt, bestimmen die 7 Songs.

Der Opener „Neophytes of Love“ ist mit seine dezent poppigen Struktur noch am Ehesten von Moderne inspiriert, durch den verführerisch-schrägen weiblichen Gesang und die abgedrehte Art der synthetischen Klanggebilde, erinnert man ein wenig an Björk. Wie die musikalische Untermalung einer Folge „Raumpatrouille“ beginnt „Limbo“. Das Gesamtkonstrukt könnte dann als Begleitmusikmusik für Learys Selbstversuche gedient haben. Der weiche Gesang dringt zerbrechlich in die Szenerie. Die Saiten agieren dunkel und liefern hypnotische Passagen, die von krachiger Elektronik unterbrochen werden. Harmonische Melodien und der hell-sanfte Klang der Vocals treffen auf verworrene Dissonanzen. Das über 10 minutige „Solar Storm“ begeistert durch seine minimalistische Eleganz. Sehr unaufgeregt und mit Hang zur Melancholie schleicht sich der Song sehr ruhig dahin. Der knarzige Underground aus elektronischen Eskapaden, verspielten Sequenzen und Sprachsamples sorgt im weiteren Verlauf für leicht bedrohliche Stimmungslagen, während der liebliche Gesang dieses konterkariert, behält man sich vor, mit einer langgezogenen, kaum vernehmbaren Temposteigerung die psychedelische Seite in den Vordergrund zu hiefen. Der Schlusssong „Lamia“ ( auch fast 10 Minuten) ist eine Melange aus ruhigen Dark Rock und minimalistischen Cold Wave französischer Prägung.

Fazit: Die Dänen liefern ein perfektes Noise Rock Album mit reichlich nostalgischen Referenzen ab. Ein bisschen erinnert mich das an die Zwischenphase von Kraftwerk, als sie von einer Krautrock Band zu den Helden der elektronischen Musik mutierten. Hinzu kommen Versatzstücke aus typischen 4AD Sound und auch ein wenig Cure der frühen 80er lugt hervor. (andreas)