REVIEW

OBSIDIAN CHAMBER „Der Uhrwerkmann“ (Symphonic Death/Black Metal)

OBSIDIAN CHAMBER

„Der Uhrwerkmann“
(Death/Black Metal)

Wertung: Gut

VÖ: 19.10.2013

Label: Terrasound Records

Webseite: www.obsidianchamber.com

Die Wiener Symphonic Extrem Metaller sind mit ihrem dritten Album zu hören, das dieses Mal komplett mit deutschen Texten versehen wurde. Liebe, Sehnsucht, Dekadenz, Besessenheit und Lustmord sind Themen, die hier sehr düster dargeboten werden. Besonderheit ist der Verzicht auf growlige Vocals, Black und Death Metal untypisch setzt man auf erzählerischen Klargesang, der manchmal an Rammstein erinnert. Das liegt vor allem an dem etwas erhaben anmutenden Stil, den OBSIDIAN CHAMBER gewählt habe sowie am leicht rollenden „R“. Auch wenn Till Lindemann noch sehr viel härter und akzentuierter klingt, passt der generelle Gesangsstil eigentlich ganz gut und macht Spaß zu hören.

Anzumerken habe ich, dass die Vocals noch stärker in den Vordergrund hätten gemischt werden sollen, denn sie gehen für meinen Geschmack ein wenig in der Musik unter. Die Musik ist nämlich ein zum teil recht wildes Spektakel symphonischen Death und Black Metals, das aus meiner Sicht etwas gemäßigter hätte komponiert werden können. Weniger Wildheit und öfter mal das Tempo rausnehmen, um der Poesie, die Text und Gesang ausstrahlen, mehr Raum zum Atmen zu geben, wäre meine Empfehlung. Die Interpretation vom „Erlkönig“ ist da ein schönes Beispiel, wo der bekannte Text stellenweise erdrückt wird.

Im Gesamtbild stehen Gesang und rein deutsche Texte dem Album gut. Sehr interessant umgesetzt und wie gesagt, etwas weniger könnte mehr sein. Bin sehr gespannt auf zukünftige Songs. (eller)