EMPFEHLUNG, REVIEW

FILM „Der Würger vom Tower“ (Crime Klassiker)

Originaltitel: Der Würger vom Tower

Herstellungsland: Deutschland 1966

Verkaufsdatum: 26.07.2013

Wertung: Empfehlung

Regie: Hans Mehringer

Darsteller: Charles Régnier, Ellen Schwiers, Hans Reiser

FSK: ab 16 Jahren

Studio: Pidax film media Ltd. (Alive AG)

Genre: Krimi

Homepage: http://www.pidax-film.de

Die Story:

In einem Londoner Geschäftshaus wird die wohlhabende Witwe Mary Wilkins erwürgt. Bei dieser grauenhaften Tat wurde auch ein vermeintlich wertvoller Parvati-Smarad entwendet. Nach ersten Ermittlungen ergeben sich weitere Erkenntnisse. Vermutlich steckt hinter diesem Verbrechen ein brutaler Mörder, der sogenannte Würger vom Tower , ein unbekannten Auftragskiller. Der von Scottland Yard beauftragte Inspektor Harvey befragt zunächst Jane Wilkins, die hübsche Tochter der Ermordeten. Jane äußert den Verdacht, dass es sich bei dem gestohlenen Stein nur um eine Kopie handelt. Aus der Zeitung erfahren auch Lady Trenton, die Krimiautorin Grace Harrison und Harry Clifton von dem Mord. Die Ereignisse überschlagen sich. Nun behauptet Harrys Bruder, der sehr dubiose Juwelier John Clifton, gegenüber der Polizei, dass nur Mary Wilkins, ein gewisser Sir Humphry sowie er selbst einen vergleichbaren Edelstein besitzen. Wenige Zeit später wird Jane Wilkins, in deren Besitz sich plötzlich der echte Smaragd ihrer Mutter befindet, in ein Gewölbe unter dem Tower von London entführt …

Weitere Hintergrundinfos:

In diesem packenden Thriller aus dem Jahre 1965 sind prominente Schauspieler wie Charles Regnier ( Der schwarze Abt , Mordkommission ), Kai Fischer ( Die Karte mit dem Luchskopf ), Ellen Schwier, Christa Linder ( Die Festung ) und Hans Reiser ( Unser Sohn Micki ) in den Hauptrollen zu sehen. Der als Bösewicht prädestinierte Darsteller Adi Berber ( Die Nylonschlinge ) ist in diesem Streifen in seiner letzten Filmrolle zu sehen. Er starb ein halbes Jahr vor dem Kinostart an einer schweren Krankheit. Der Kinofilm Der Würger vom Tower hatte Premiere am 2. Juni 1966 und konnte ein Millionenpublikum begeistern.

Fazit / Meinung:

Ja ja da geht einem doch das Herz auf. Es gibt wohl kaum bessere Unterhaltung, als das 60er Jahre Krimi Genre. Und es sind eben nicht nur die sehr bekannten Edgar Wallace Filmreihen, auch andere wie eben hier Hans Mehringer konnten stimmungsvolle und stilistische Schauer Krimis in die Kinos bringen.

Was den Film auszeichnet sind die herrlichen Schwarz weiß Bilder, welche die gruseligen Gemäuer, prunkvollen Häuser, klassischen Autos oder jede Menge Kulissen aus London stimmungsvoll zeigen. Auch die Darsteller zeigen durchwegs gute Leistungen und vor allem die Wilkins Tochter Jane (Crista Linder) ist eine wahre Augenweide. Ein bisschen außergewöhnlich und für die Zeit sicherlich auch gewagt ist die erotischen Tanzvorstellung im Stripclub welche gezeigt werden. Das hat zu dieser Zeit sicherlich so manchen Zuschauer nervös gemacht. Sichtlich ist der Film auch bemüht Action zu versprühen. Ich denke da gerade an die wilden Szenarien auf den Straßen, die Verfolgungsjagd auf den Dächern der Stadt bzw. die Entführung der Wilkins Tochter. Aber auch die Kulissen der Kellergewölbe, in der die Entführte gefoltert wird, sind ausgesprochen stimmungsvoll gestaltet. Generell gefallen mir die Darstellungen der „Brüder der ausgleichenden Gerechtigkeit“ sehr gut. Dies ist eine Sekte, die versucht die Einzelteile eines Edelsteins wieder zusammen zu sammeln, von dem man sich unendliche Macht verspricht. Die Mitglieder erinnern mit ihren Umhängen und den Spitzmützen mit Augenschlitzen fast an den „Schwarzen Abt“. So ein bisschen kauzig wirken die Schlägereien, die in Kombination mit der Jazz Musik doch recht nach Slap-Stick ausschauen, das gibt dem Film eine gewisse Note an charmanter Komik.

Als Zuschauer wird einem nicht sofort des Rätsels Lösung auf dem Silbertablett serviert. Vielmehr ist man zum Grübeln eingeladen und man darf lange selber viele Vermutungen aufstellen, was hinter dem ganzen Treiben steckt.

Auch musikalisch wird in diesem Film viel geboten. Allerhand passende Untermalung unterstützt die Geschehnisse um Dramatisches dramatischer zu machen, Spannendes spannender und Erotisches erotischer.

Als Fan der Edgar Wallace Filme oder allgemein des guten alten Schwarz-Weiß-Krimis ist dieser Film einfach ein Muss! Wer sich dies entgehen lässt, dem fehlt ein Stück der deutschen Grusel Krimi Geschichte! Ton und Bild sind in einem sehr guten Zustand für die Zeit in der der Film entstanden ist. Da gibt es keinen Anlass zur Kritik. Also zugreifen sollte hier Pflicht sein! (michi)