EMPFEHLUNG, REVIEW

WATERGLASS „…and the bleak shall inherit“ (Atmospheric Wave)

WATERGLASS

„…and the bleak shall inherit“
(Atmospheric Wave)

Wertung: Empfehlung!

VÖ: 2013

Label: Watertight recordings

Webseite: https://www.facebook.com/waterglassuk

Waterglass ist eine britische Goth Rock Band, welche 1995 in Leben gerufen wurde und nun aus dem Trio Victoria, Andrew und Aidan besteht. Ihr aktuelles Album ist neben zwei EP’s und „Wisdom like Silence“ ihr Zweitwerk.

Die musikalische Reise ist ein gefühlvoller, latent tagesträumerischer Trip mit verführerischer Wave Note, der irgendwo zwischen Cocteau Twins (Musik) und Sugarcubes (Musik/Gesang) liegt. Neben romantisch-verklärten Strukturen arbeitet man auch mal mit einer getragenen Schwere, wie im betörenden „someone like you“. Dezent musikalisch unterstützt ergiesst sich der Gesang in ein tränenreiches Meer der Elegie. „Bleak“ bieetet dagegen traditionellen Wave der sich elegant in die Gehörgänge schwingt. Das Schlagzeug als Rhythmusmaschine, virtuos unaufdringliche Saiten und die faszinierende Stimme von Victoria wissen zu begeistern. In „far from Faith“ klingt sie ein bisschen wie Björk. „Message ends“ ist etwas druckvoller produziert und neigt im Refrain auch mal zu eruptiven Ausbrüchen. „not with me“ streicht ein wenig den Dream Pop, verzichtet auf Spielereien und klingt daher sehr eingängig. Hingegen überrascht „Only you“ mit seinem balladesken Charme und ein wenig Country-Feeling. „Station One“ ist mit einer Key Melodie gesegnet, die man nicht mehr aus dem Kopf kriegt, dazu sorgt der durch den Verzerrer getriebene Gesang für zusätzliche Verwirrung.

Das Trio spielt geschickt mit typischen 4AD Facetten und modernen Shoegazer Varianten und erschafft ein atmosphärisch dicht gezeichnetes Werk, das sich nicht scheut, auch mal schräge Töne in die Harmonie zu integrieren. 10 Songs, deren Abwechslungsreichtum in diesem Genre nicht immer an der Tagesordnung sind, sorgen für ein erhabenes Musikerlebnis, absolut passend zum Novemberwetter im Mai. Jeder Song ein Kleinod für sich und das Ganze ist dann mehr als die Summe seiner Teile. Ein grandioses Werk. (andreas)