REVIEW

TONGUE „Tongue“ (Black Metal)

tongueTONGUE

„Tongue“
(Black Metal)

Wertung: Gut

VÖ: 01.12.2015

Label: Eigenproduktion

Webseite: Facebook, Bandcamp

TONGUE aus Bielefeld besteht zu 50% aus Mitgliedern von Negativvm, die auf Eis liegen und deren Debüt ich hier bereits auch besprechen durfte. Weitere 25% kommen aus der aufgelösten Band Stench Of Styx. Im Winter 2014 hat man sich gegründet und direkt im Sommer drauf mit den Aufnahmen zum Debüt begonnen, welches mir jetzt vorliegt.
Das selbstbetitelte Album bietet uns Black Metal! Als Einflüsse werden die 2. Welle des skandinavischen BMs sowie auch moderne Einflüsse aus dem Cascadian Black Metal genannt.
Die Scheibe startet mit einem kurzen ambienten Intro, welches nahtlos in den ersten Song übergeht. Und „In The First Light Of False Dawn“ beginnt dann mit einer Melodie, die man schon fast zum Shoegaze zählen könnte um nach insgesamt 2 Minuten dann in den ersten Blastbeat zu verfallen. Der Sound ist düster, leicht räudig aber angenehm differenziert. Abwechslung gibt es genügend, für die Leute die nicht auf Blast von Anfang bis Ende stehen. Nach dem Blast kommen wir dann nämlich in den Einflussbereich des moderneren BMs. Melodiös bewegt man sich im Midtempo, ohne an Barschheit zu verlieren. Später wird noch gekonnt ein Sample eingeflochten.
„It Sleeps In The Pit“ startet mit einem sehr interessanten Riff, welches für mich leider zu früh in einen Blast übergeht, den ich ansonsten ja vergöttere. Aber hier war der Rhythmus König des Riffs. Zur Mitte des Songs driftet man sogar in doomige Gefilde ab um aufbauend wieder auf einem Blast zu landen. Schon echt gut umgesetzt.
Mein persönlicher Knaller kommt dann mit „The Desert Hears You“.
Das Riff nimmt mich direkt gefangen. Man bewegt sich irgendwo zwischen Darkthrone und Watain. Der Bass ist genau wie ich liebe, denn er umspielt die Gitarre schön ruhig und vor allem hörbar. Dann fährt man das Tempo runter, nur um wieder in Geballer zurück zu kehren. Der Gesang trifft hier auch voll meinen Geschmack. Zweistimmig, einmal hoch, einmal tief, krächzt man sich hier die Seele aus dem Leib! Bei dem fast doomigen Part zu ca. 75% des Songs bin ich mir allerdings nicht sicher, ob der Song besser ohne ausgekommen wäre. Denn mein Herz geht erst wieder auf, als die Bielefelder wieder losrumpeln und in das Introriff übergehen.
„The Giant In Flight“ fasst alles nochmal zusammen, bevor mit „A Vessel For The Voices“ der letzte und längste Song ausgepackt wird. Die fast 12,5 Minuten bringen Scheibe auf eine Gesamtlänge von guten 42 Minuten.
Neues gibt es hier zum Abschluss nicht zu finden, außer das mir wieder bewusst wird, dass ich doch eher der Freund von Gerumpel und Geballer bin.
Viele gute Ansätze sind hier zu sehen, bzw. zu hören. Aber auch die Luft nach oben ist nicht zu überhören. Was hier allerdings auf recht hohem Niveau gemeckert ist. Die doomigen Parts packen mich weniger, dafür dürften Melodien wie bei „A Vessel For The Voices“ so um Minute 8 deutlich öfter verpackt werden. Ansonsten packt mich hier der Balleranteil daüfr recht hart.
Das Gefällt sehr!
Jungs, weitermachen! (hendrik)

https://www.youtube.com/watch?v=opgw1QaTRaQ