REVIEW

STURMPERCHT „Bergentrückt“ (Alpine Folk)

STURMPERCHT

„Bergentrückt“
(Alpine Folk)

Wertung: Gut

VÖ: 08.05.2013

Label: Percht / Steinklang

Webseite: www.raunend.com/sturmpercht/

STURMPERCHT sind eine aus Österreich stammende Folk Band, die neben den klassischen Instrumenten zusätzlich traditionelle alpine Instrumente verwenden wie Trommeln, Akkordeon, Flöten, Stromorgel, Harmonikas, Hurdy Gurdy (Drehleier) oder Fiedel. Thematisch sind es ebenfalls die Geschichten und Sagen aus der Bergwelt, die man in den Stücken erzählt.

Dieses Werk handelt von den Geschichten vom heiligen Berg „Unterberg“ in dessen Höhlen immer wieder Menschen Zuflucht fanden und unzählige mystische Geschichten und Sagen noch immer erzählt werden.

http://www.kraftort.org/Osterreich/Salzburg/Untersberg/untersberg.html

So erklingt zu Albumbeginn die akustische Gitarre und erzählt und die Geschichte „Der schlafende Kaiser“. Zu zaghaften Trommelklängen und einem seicht ertönenden Akkordeon wird sehr bildlich erzählt, eindrucksvoll ist die dumpf grollende Stimme, die der Erzählung die passende Aura verpasst.

„Die drei Eisheiligen“ ist instrumental dominiert von einer trägen Fiedel, die verhalten ihre Melodien spielt. Dazu gibt es ein unheimliches grollendes Murmeln, das ein dunkles Märchen säuselt. Die Stimmung dieses Stückes erscheint sehr düster und finster, eben wie eine gruselige Nachtgeschichte. Ebenso düster aber noch weit bedrohlicher ist das Stück „Das Letzte Licht“, welches zu flüsterndem Gesang über das Lebensende, lediglich aus sehr anmutigen aber doch auch sehr bedächtigen Klängen besteht.

So zieht es einem durch 11 dunkle Geschichten aus den Sagen rund um den Unterberg. Die musikalische Untermalung reicht von folkigen Gitarrenstücken bis hin zu extrem alpin vertonten Songs mit fast grenzwertiger Alm Stimmung für mich Norddeutsches Gemüt. Besonders gelungen ist die oft extrem grimmige Erzählstimme, bzw. der sehr grantige Gesang, der dem Ganzen noch die besondere Note verpasst. Sicherlich muss man sich mit den Instrumenten der Alpenregion anfreunden können. Aber natürlich begeben wir uns hier nicht ins kitschige Musikantenstadl. Vielmehr werden eben jene klassischen Klangerzeuger intelligent genutzt um die Musik mit den regionalen Geschichten auszuschmücken. Kann ich nicht immer hören, trotzdem hat es mir sehr gut gefallen. (michi)