REVIEW

STONE SOUR „Hydrograd“ (Alternative Metal)

STONE SOUR

„Hydrograd“
(Alternative Metal)

Wertung: 1. Hälfte sehr gut, 2. nicht so

VÖ: 30.06.2017

Label: Roadrunner Records

Webseite: Homepage, Facebook

Obwohl ich nie so richtig den Draht zu STONE SOUR gefunden habe, wollte ich in die neue, mittlerweile 6. Scheibe der Band reinhören.
Ich habe sie schon live gesehen und öfter mal gehört, aber so richtig gefunkt hat es bis jetzt nicht.
Das änderte sich schlagartig mit „Hydrograd“, mag wohl daran liegen, dass diese Scheibe direkter, ungezwungener und härter ist, als das was ich bis jetzt von STONE SOUR kannte.
Nach einem irgendwie seltsamen und eigentlich überflüssigen Intro kommt mit „Taipeh Person/Allah Tea“ gleich der erste Knaller. Harter, druckvoller Alternative mit catchy Refrain kann direkt überzeugen.
Bei zweiten Track, „Knievel Has Landed“ dann dasselbe, man hat an Härte zugelegt, geht aber auch nie über eine gewisse Radiotauglichkeit hinaus. Wenn auch eher Rockradio. Aber die beiden Songs packen mich schon mehr als alles andere vorher.
Der folgende Titeltrack macht dann leider den ersten Kratzer ins neue Bild. Die Strophe wirkt dann nicht mehr so ungezwungen, klingt gesanglich ein wenig nach Metallica. Der Refrain hingegen kann dann wieder packen.
Auf Platz 5 folgt dann „Song #3“, der den Kratzer teilweise wieder auspolieren kann.
Das folgende „Fabuless“ ist dann wieder ein echter Brecher, bei dem Corey Taylor sogar teilweise in seine Slipknotstimme verfällt.
Ab da baut die Scheibe leider spürbar ab, auch wenn sie noch Kurven nach oben zu schlagen weiß.
„St Marie“ mit Countryeinschlag wirkt fehl am Platz.
Bis auf den wirkungsvollen Refrain plätschert „Mercy“ so vor sich hin.
„Whiplash Pants“ bildet einen großen Aufschwung, der Tempo und Härte geschuldet ist.
Der Rest ist vernachlassungwürdig, auch wenn „Somebody Stole My Eyes“ ein Bastard aus Slipknot, Pantera und Metallica ist, natürlich mit catchy Refrain.
Die Scheibe ist mit 15 Tracks und 65 Minuten aber auch irgendwie zu lang geraten.

Zusammenfassend kann man sagen, dass STONE SOUR mächtig zugelegt haben, es aber nicht über die gesamte Platte durchziehen.
Hätte ich „Hydrograd“ als Vinyl, würde bei mir definitiv nur Seite A laufen. Diese ist dafür so gut, dass ich die Band dafür verehre.
Ok, man hört schon heraus, dass das Ganze auf Erfolg und ein gewisse Radiotauglichkeit gepolt ist, macht bei den ersten Songs aber absolut nichts. Klingt einfach nur gut! (hendrik)