EMPFEHLUNG, REVIEW

P.O.X. – Insanity Is No Disgrace (Psychobilly)

P.O.X. (Psychobilly Orchestra X)

„Insanity Is No Disgrace“
(Psychobilly)

Wertung: Empfehlung

VÖ: 21.09.2012

Label: Wolverine Records

Webseite: http://the-pox.com

Also wenn man nicht unbedingt schon in den frühen 90gern in der Psychobilly Szene unterwegs war, dann wird der Name P.O.X. (The Psycho Orchstra X) nicht unbedingt geläufig sein. Aber immerhin gehören die aus Hannover stammenden Typen zu den ersten Psychobilly Bands Deutschlands, denn mit dem Gründungsjahr 1982 können nicht viele mithalten. Leider endete der Lebenslauf der Band Ende der 80er probt und bekam erst 2008 wieder einen Eintrag durch einen Beitrag beim Psychomania Sampler.  Doch anno 2012 ist Schluss mit der Stille im Hause P.O.X. denn mit dem auf Wolverine Records erschienenen „Insanity Is No Grace“ vollführen sie ein im wahrsten Sinne des Wortes wahnsinniges Comeback.

„Psycho For A Lifetime“ ist ein saucooler Start ins Album, erst lässige R’n’R Riffs, später abdriftend in bissiges und bösartiges Psycho Punk Getümmel. Der Titelsong „Insanity Is No Disgrace“ geht gleich von Beginn an mit erhöhtem Tempo voran mit einer psychotischen Fusion aus fiesen Gitarrenriffs und von Wahnsinn inspiriertem Gesang. „I Don’t Like Me“ ist eines der stärksten Tracks auf dem Album, denn diesem Groove und dem Grusel-Refrain kann man sich sicherlich nur schwer entziehen und verkörpert auch perfekt die selbstzerstörerische Message des Songs.

Ob man nun die Coverversion von VISAGE’s „Fade To Grey“ mögen muss sollte jeder selber für sich herausfinden. Ich hab den Titel nun mehrmals gehört und hatte jedes Mal eine andere Meinung. Ist immer gewagt Genre übergreifend zu covern, aber mutig ist es allemal.

Wie ein roter Faden ziehen sich die „Out Of The Cell“ Stücke durchs Album. Kurze Tracks, welche aus gallertartigen Psychogitarren und wahnsinnigen Selbstgesprächen aus der Gummizelle bestehen. Stimmungsmäßig definitiv absolut passend und gelungen und endet letztlich im Stück „Awaiting The Leathal Kiss“, welches den letzten von Irrsinn geprägten Weg begleitet.

Diese Wiederauferstehung von P.O.X. ist wirklich ein hervorragendes und intensives Stück Psycho Punk. Die Abwechslung von Psychobilly, Punk und Rock’n’Roll gefüllt mit purem Wahnsinn macht dieses Album zu einem musikalischen Trip durch eine Irrenanstalt. Absolut gut und sticht aus der breiten Masse an Veröffentlichungen weit heraus! (michi)