REVIEW

MARILLION „Sounds that can’t be made“ (Art Rock)

MARILLION

„Sounds that can’t be made“
(Art Rock)

Wertung: gut

: 14.09.212

Label: earMUSIC

Webseite: www.marillion.com

Das siebzehnte Album von MARILLION hört auf den Namen „Sounds that can’t be made“ und präsentiert eine Band, die hochmelancholisch zu Werke geht. Jeder Songs ist getragen, schwermütig und sogar ein Titel wie „Lucky Man“, der eigentlich positiv klingen könnte, klingt schwer, wenn Steve Hogarth von Wünschen singt. Leider wartet man bei den 8 Songs, die sich über eine Spielzeit von 74 Minuten erstrecken, manchmal auf einen Höhepunkt, der aber nicht immer kommt. OK, das ist Beklagen auf hohem Niveau, denn die Gesangsmelodien von Hogarth, die Gitarren von Steve Rothery, die gerne mal an PINK FLOYD erinnern oder starke Keyboardsound von Mark Kelly (u.a. eine geile Hammondorgel) sind schlichtweg eine Klasse für sich, aber gerade die Longtracks „Gaza“ (17:30 Minuten) und „Monteal“ (13:59 Minuten) laufen vor sich hin und auch wenn man ihnen die Länge nicht anmerkt, fehlt die große Wendung ein wenig. Wenn ich aber damit zufrieden sein kann, dass es einfach „nur“ getragene Stücke sind, die unheimlich viel Atmosphäre verbreiten (und das kann ich), sind auch diese Stücke wunderbar. Der letzte Song „The Sky above the rain“ (10:30 Minuten) ist mein Highlight, wenn Hogarth nach der Hälfte in Wallung kommt und sich die Seele aus dem Leib singt. Auch „Lucky Man“ oder „Power“ sind tolle Stücke, wogegen „Pour my love“ etwas abstinkt.

Die Produktion ist warm und weich und gerade die Ausrichtung des Songs „Gaza“ klingt nach PETER GABRIEL zu „Up“-Zeiten.

Live haben mich MARILLION vor einiger Zeit einfach aus den Socken gehauen und dieses Album wird dem Wunsch, dieses Gefühl auch auf CD zu erleben nicht hundertprozentig gerecht, aber gut ist das allemal. Checkt einfach im Internet die Ausrichtung des Albums an, wobei ich denke, dass einzelne Tracks oder (noch schlimmer) Snippets nicht dafür geeignet sind, dieses Album zu erfassen. Dafür braucht es Zeit, Ruhe und einen Kopfhörer. (chris)