REVIEW

LATITUDE EGRESS „To take up the cross“ (Doom Metal)

 LATITUDE EGRESS

„To take up the cross“
(Doom Metal)

Wertung: gut

: 27.10.2014

Label: Art of Propaganda

Webseite: Facebook

LATITUDE EGRESS ist ein Ein-Mann-Projekt und das erscheint mir besonders bei diesem Projekt erwähnenswert, denn vielen Ein-Mann-Projekten fehlt es an einer regulierenden Instanz, die mal einschreitet, wenn Ideen zu banal oder Songs nicht ausgereift genug sind. In diesem Falle allerdings hat Niklas (u.a. CROSS VAULT, LICHT ERLISCHT) alles im Griff: seine sieben Lieder sind ungeheuer feinfühlig komponierte Doommonolithen, die nie zu episch oder zu dreckig klingen, sondern immer einen gesunden Mittelweg wählen und man sich selbst sowohl in wunderschönen Melodien, als auch in schweren, morastigen Riffs verlieren kann.

Songs wie „To walk at the hand of a dial“, „To cast a spot upon the death of your death“ sind wie geschaffen für den Herbst in den Gemütern der Verlorenen. Man folgt seinen Songs einfach und lässt sich treiben, bis man vielleicht ein rettendes Ufer erreicht oder hinaustreibt.

Sein Gesang ist überwiegend klar und sehr emotional, aber er kann seine Geschichten damit sehr eindrucksvoll erzählen und auch die Instrumentierung ist klasse: die Riffs sitzen wie der Nagel im Sarg und auch an Drums oder Bass gibt es keinerlei Schwäche zu entdecken… wie ich schon erwähnte: dass dieses Album von einem Mann eingespielt wurde, ist grandios und zeigt, dass die musikalisch-lyrische Vision so tief in dem Mann verwurzelt ist, dass es kein Mittelmaß geben kann. Klasse! (chris)