REVIEW

ICE CRYSTALS „The New Gloom“ (Heavenly Voices / Melancholic Wave)

ICE CRYSTALS

„The New Gloom“
(Heavenly Voices / Melancholic Wave)

Wertung: Gut+

VÖ: 28.01.2014

Label: Eigenproduktion

Webseite: Bandcamp / Facebook

Hinter ICE CRYSTALS steht das Duo Ryan Patrick (Music) und Emily Brynne (Vocals). Auf ihrem aktuellen 8 Track Debüt zelebrieren die Beiden einen wunderschönen Mix aus Dark Wave, Minimal Elektronik, melancholischen Wave und verführerischen Alternativ Pop/Rock.

Ihre Musik, die sich im melancholisch dunklen Milieu ausbreitet begeistert durch eine innewohnende Ruhe, welche mit ambientartigen Soundstrukturen aufgebaut. Das erinnert an alte 4AD Bands wie Cocteau Twins, This Mortal Coil oder an die Heavenly Voices Serie von Hyperium. Emily glänzt mit einem zerbrechlich-gefühlvollen Timbre, welches zuweilen ein wenig an Joan Beaz erinnert. Pure Harmonie mit einer dezent klagenden Note verbreitet das elegische „i know where you go at night“. Sphärische Keys unterstützen das feminine Timbre, dessen bestechende Klangstruktur den Hörer zu Tagträumereien verführt. Im, mit sanftmütigen Saiten intonierten Chorus kommt der wohlig warme Gesang von Ryan zum Duett hinzu. Ein herrlicher Song. Etwas minimalistischer wird der getragene Wave bei „Ive been alone for a too long“ interpretiert. Der Gesang wird eine Nuance dunkler und von dezenten Percussions und hintergrundiger Elektronik unterlegt. „This is the end“ ist von solcher zerbrechlichen Klarheit beherrscht und mit einer derart verführerischen Stimme dargeboten, das einem die Gänsehaut nur so über den Körper streicht. Nicht nur hier erkennt man Varianzen vom Singer/Songwriter Genre. Aufbau, betörende Eleganz, Text und Intonation sind begeisternd und gipfeln in verzweifelten Wiederholungen zum Ende. Die hervortretende Melancholie nimmt sich zudem ein Bad in der Harmonie. Ein wenig dramatischer inszeniert ist „We’re all alone and no one cares“, welches von weicher Akustik Gitarre und soundtrackartiger Elektronik begleitet wird.

Ein wirklich großartiges Werk, dessen ausstrahlende Ruhe und von getragener Atmosphäre bestimmte Elegie ihren Gipfelpunkt in den wundervollen Heavenly Voices von Emily erreicht. Unbedingt mal antesten. (andreas)