REVIEW

GODEX „lovesick“ (Modern Goth Rock)

GODEX

„lovesick“
(Modern Goth Rock)

Wertung: Gut

VÖ: 2013

Label: Eigenproduktion

Webseite: www.godex-music.de

Zunächst einmal Plasbergs Faktencheck:
Nach dem damaligen Split seiner Gothic Metal Band Thora, hob Sänger und Songschreiber Tommy Tom Anfang 2009 sein neues Projekt im Alleingang aus der Taufe und stellte innerhalb von nur fünf Monaten ein Debütalbum mit dem Titel „Gates Of The Universe“ auf die Beine. Mittlerweile ist das einstige Soloprojekt durch Bassist Ingo Hey (u.a. Schelmish), Casey Faßbender (ehm. Das Scheit / Livegitarrist bei Mantus) und Ex-Thora Schlagzeuger Janusz Korzen zur Band herangewachsen. Bereits 2011 nahm man in dieser Besetzung und ohne Label im Rücken, das neue Album „Lovesick“ auf.

Kommen wir nun zur Musik:
Es ist ein kompromissloses und druckvolles Werk voller bestechender Hooklines, verträumten Passagen und einer betörenden Melodielinie, wie sie sonst nur aus den skandinavischen Ländern kommt. Schon der Opner „Lovesick“ knallt ohne Vorwarnung mit einer enormen Vehemenz ins Ohr. Dann kommt jedoch der Kritikpunkt vieler meiner Kollegen: Der Gesang. Und auch ich zog bei den ersten Gesangstönen die Augenbrauen hoch. Der Einstieg ist wirklich nicht gelungen, aber je länger das dunkle Timbre von Tommy Tom sich entwickelt, wird es zum passenden Mosaikstein des Gesamtwerkes. Gerade wenn es ihm gelingt, zwischen tiefen Vocals und höheren Tönen eine gewählte Rauhheit in die Stimme zu integrieren, ist von gezwungener Tiefe nicht mehr zu reden.

„let me breed“ hat diese leichtgängige Hookline, verbunden mit einer melodramitischen Komponente. Erinnert mich ein wenig an Transit Poetry, auch wenn GODEX natürlich die rockige Basis energischer darbietet. „Dragonrider“ ist ein wenig roher konzipiert, kommt aber ebenfalls druckvoll herüber. Der Gesang erklingt hier knarziger und nicht so verträumt. Solche Songs beweisen, dass man es hier nicht nur mit glattgebügelten Album zu tun, auch wenn das folgende „miss you“ ein wenig den Kitsch ankratzt. Ähnlich gelagert ist „the girl and the fool“, welches als wundersch ne Akustikballade daherkommt.

Insgesamt legen GODEX ein großartiges Werk modernen Gothic Rocks vor. Neben den skandinavischen Melodie Vorbildern wie 69 Eyes oder Him, gibt es auch Reminiszenzen an Sisters („Adrenochrome“) oder The Mission. (andreas)