REVIEW

GAMMA RAY „Master of Confusion“ (Speed Metal)

GAMMA RAY

„Master of Confusion“
(Speed Metal)

Wertung: gut

: 15.03.2013

Label: earMusic / Edel

Webseite: www.gammaray.org

Früher war es keine Besonderheit, wenn Metalbands zwischen zwei Alben mal eine EP veröffentlicht haben, die Livetracks, Coversongs und Überbleibseln der letzten oder Appetithäppchen vom nächsten Album präsentieren. Vielleicht mag ich die neue GAMMA RAY-Veröffentlichung deshalb so gerne. Ohne „Penikufesin“ oder „I’m the Man“ von ANTHRAX, oder der „The §5.98 Garage Days Revisited“ von METALLICA wäre ich nicht der Metalfan geworden, der ich heute bin, war doch immer der Spaß ein wichtiger Faktor an diesen Scheiben, die einem gezeigt haben, dass auch vermeintlich ernste Bands eine unterhaltsame Seite haben.

Auch GAMMA RAY haben ja eine interessante EP-Geschichte und diese EP ist die achte in einer Serie von EP und Singles.

Auf der A-Side machen die beiden unveröffentlichten Eigenkompositionen „Empire of the Undead“ und „Master of Confusion“ den Anfang. „Empire of the Undead“ gibt dermaßen Gas, dass man glauben möchte, die Herrschaften haben eine Frischzellenkur hinter sich gebracht. Das ist Speed Metal in Reinkultur, der die gute, alte Kunst inbrünstig aufleben lässt. Dabei geht man gewohnt abwechslungsreich zur Sache und nach groovigen Parts gibt die Geschwindigkeitspeitsche, veredelt mit tollen Soli und variablen Vocals. „Master of Confusion“ bietet dir genau das, was du als GAMMA RAY-Fan erwartest: geile Riffs, nette Melodien und Power satt. Es erinnert mich auch an altbekanntes, aber ich weiß nicht, wo ich glaube, es schon einmal gehört zu haben. Nicht unglaubliches, aber gute Qualitätsware aus der hanseatischen Qualitätsschmiede.

Es folgen auf der B-Side zwei Coverversionen, von denen mir „Death or Glory“ von HOLOCAUST deutlich besser gefällt, als der SWEET-Song „Lost Angels“. „Death or Glory“ ist halt ein genialer Kracher aus der glorreichen NWoBHM und wird durch das feine Riffing akkurat veredelt.

Um den Fans ordentlich Gegenwert für’s Geld zu bieten, hat man sich entschlossen, die erste CD mit drei Seiten zu veröffentlichen, und auf die C-Side die Livetracks zu pressen, die es nicht mehr auf die „Skeltons & Majesties“ Live-CD geschafft haben, wohl aber bereits auf der Blu Ray-Variante zu finden waren. Dank dieser sechs Tracks („The Spirit“, „Wings Of Destiny“, „Farewell“, „Time To Break Free“, „Insurrection“ und einer weiteren Coverversion des wohl genialsten Krautrock-Songs namens … ähem…. „Gamma Ray“ natürlich) kommt diese nicht zu teuer angebotene CD auf eine Spielzeit von gut 60 Minuten und für echte Fans ist das doch ein leckerer Happen.

Wie auch früher, bewerte ich solche EPs nicht zwingend als aktuellen Status quo, sondern sehe sie so, wie sie wahrscheinlich auch gemeint sind: mit Spaß. GAMMA RAY liefern fast 60 Minuten erstklassige Unterhaltung ab und das ist doch mehr als genug, oder? (chris)