EMPFEHLUNG, REVIEW

FILM „Masks“ (Giallo / Slasher)

Originaltitel: Masks

Herstellungsland: Deutschland 2011

DVD Veröffentlichung: 25.10.2012

Wertung: Empfehlung

Regie: Andreas Marschall

FSK: ab 18

Darsteller: Susan Ermich, Magdalena Ritter, Julita Witt, Michael Siller, Norbert Losch

Genre: Giallo / Slasher

Studio: Stormlight Films / Anolis Entertainment

 

Story:

Die blonde Stella sehnt sich danach Schauspielerin zu werden. Aber ihre Bewerbungen führen meist nur zu demütigenden Ablehnungen. Bei einer dieser ablehnenden Vorstellungen erhält sie den Tipp sich bei der privaten Schauspielschule „Gdula“ zu bewerben und tatsächlich geht ihr Traum in Erfüllung und sie wird in diese Schule aufgenommen. Doch von Anfang an wird Stella von ihren Mitschülern als untalentiertes Blondchen eingestuft und verspottet und gemobbt. Nur in Cecile findet Stella eine neue Freundin und sogar ein bisschen mehr. Doch auch die hat scheinbar ein Geheimnis denn sie verlässt die Schule niemals,…

Eines Tages vertraut Cecile Stella die Geschichte des Gründers Gdula an, der in den Siebzigern eine fragwürdige Lernmethode für Schauspieltechnik entwickelte. Man behauptete diese Methode lasse jeden Schauspieler „strahlen“ doch dies hatte einen hohen Preis. Nach dem Tod einiger Schüler wurde die Methode verboten und die Schule geschlossen woraufhin sich Gdula das Leben nahm.

Bevor Stella mehr von Cecile erfahren kann, verschwindet diese spurlos und die Betreiber der Schule sehen nun Stella für Ceciles Rolle vor und für einen geheimnisvollen Einzelunterricht…

Regisseur Andreas Maschall, der in der Vergangenheit bereits mit „Tears Of Kali“ seine Spuren im Horrorgenre hinterlassen hatte, legt mit diesem Film eine Liebeserklärung für den Giallo Film nach Vorbild vom italienischen Meister Dario Argento ab, der vor allem in den 1960/70 Jahren mit diesem Independent Genre eine Stilikone war und hier bis heute noch unerreicht ist. Marschall hat es allerdings mit „Masks“ geschafft ein bildgewaltiges Werk zu erzeugen, welches aus deutschen Landen so nicht unbedingt zu erwarten war. Die Geschichte ist unglaublich spannend und dicht erzählt und wirkt aufgrund der tollen visuellen Arbeit sehr düster und bedrückend. Die Lichtarbeit ist bei diesem Film dabei sensationell und kann durch die Perspektiven in Sepia, im Halbschatten oder aus der Sicht durch die Schauspielmasken eine grausige Stimmung erschaffen. Dies ist ein Fingerzeig in die richtige Richtung und zeigt, dass man die deutsche Filmindustrie nicht gänzlich abschreiben sollte.

Die fast Sekten ähnlichen Lernmethoden unter Drogeneinfluss in absoluter Abgeschiedenheit um Emotionen zu erzeugen, erinnern kurzzeitig fast ein wenig an die französische ultraharte Verfilmung von MARYRS, allerdings mit einem ganz anderen Ziel. Aber keine Angst so derb ist der Film bei weitem nicht! Allerdings weiß Marschall mit so mancher sehr kruden Gewaltdarstellung den Zuschauer zu schocken. Vor allem die Szene, in der sich eine ehemalige Schülerin mittels Schere selber die Kehle durchschneidet ist sicherlich nichts für Zartbesaitete. Aber  auch die mittels Florett durchgeführten Morde, zeigen ein Händchen für richtig gute handgemachte Gore Arbeit.

Trotz einiger unlogischer Entscheidungen ist auch die Rolle der Stella, die von Susan Ermich verkörpert wird, besonders gut gelungen und authentisch, denn die Entwicklung von der blonden Tussie zur kompromisslosen und blutrüstigen Rächerin ist bemerkenswert und vor allem sehenswert.

Somit kann ich nur alle Daumen nach oben reißen und diesem Film absolut empfehlen. Hier wird weit mehr als das ideen- und seelenlose „Hollywood-Teenie-Gemorchel“  geliefert und geht Hand in Hand mit die wieder erstarkten französischen und spanischen Filmkreationen. Weiter so, tolle Unterhaltung! (michi)