REVIEW

FILM „Die Nacht der Wölfe“ (Horror / Fantasy)

Originaltitel: Le Poil De La Bête

Herstellungsland: Kanada 2010

DVD Veröffentlichung: 05.01.2012

Wertung: Gut

Regie: Kanada 2010

Darsteller: Guillaume Lemay-Thivierge; Viviane Audet

FSK: ab 12 Jahren

Genre: Horror / Fantasy

www.sunfilm.de

 

„Die Nacht der Wölfe“, gab es sowas nicht schon mal? Na ja fast, „Pakt der Wölfe“ gab es schon mal, ein französischer Film, der den Mythos der Bestie vom Gévaudan thematisierte. In einem ganz ähnlichen Gewand, nur etwa 100 Jahre früher und in Neu-Frankreich nahe Quebec, spielt dieser Streifen, bei dem Philipe Gagnon Regie geführt hat und damit sein Kinodebüt nach diversen TV Produktionen gegeben hat.

Die Geschichte führt uns also nach Neu-Frankreich, ins heutige Kanada, und wir befinden uns im Jahre 1665. Kurz vor seiner öffentlichen Hinrichtung wegen allerhand Delikte wie Diebstahl, Hehlerei und Schwerenöterei, gelingt es Joseph Cote die Gunst der Stunde zu nutzen und zu fliehen. Auf der Flucht findet er die Leiche eines Jesuiten Pastors deren Kleider und Habseligkeiten er sich kurzerhand annimmt. Um die eigene Identität zu vertuschen nimmt er natürlich auch die des Pastors an und spielt in einem abgelegenen Örtchen mehr oder weniger glaubhaft die Rolle des Geistlichen. In diesem Hinterwäldlerischen Kaff hält sich eine mystische Geschichte über Werwölfe und einen Priester, der diese jagte. Na kommt ihr drauf,…? In einer Lagerfeueridylle erfährt Joseph diese Geschichte und wird natürlich umgehend von der Wahrheit der Geschichte überzeugt, weil der Erzähler eben mal so und ganz zufällig von eben einen dieser Zottelviecher erledigt wird. Tollkühn wie Joseph nun mal ist, tritt er dem Biest entgegen um dem erlegten Bewohner noch zu helfen, doch zu spät und natürlich wird er auch noch von dem Vieh gebissen, wie sollte es auch anders sein…

Was sich jeder aufmerksame Zuschauer nun schon denken kann kommt nun auch unserem Helden in den Sinn, der tote Priester dessen Habseligkeiten er sich bedient hat und dessen Identität er nun nutzt, war eben dieser schon erwähnte sagenhafte Werwolfsjäger. Und als wäre das und dazu die Verletzung, die natürlich eine Infizierung vermuten lässt, nicht schon an Problemen genug, verliebt er sich auch noch in Marie, die ausgerechnet noch in der Gunst eines adligen Zöglings ist.

Für ausreichend Stoff ist in dieser Geschichte also gesorgt. Man stellt sich zu Anfang öfters die Frage, ob es hier wirklich die Wolfsmenschen gibt oder ob es vielleicht doch nur ein Mörder ist, da die Bestie an sich lange komplett verborgen bleibt. Allerdings muss dies ja gar nicht so schlecht sein, denn die meisten Versuche einen Werwolf authentisch und glaubhaft darzustellen sind in der Filmgeschichte oft genug kläglich gescheitert. Aber dieser Film lebt nicht von Effekten, großartigen Kulissen oder etwa großartiger Aktion. Vielmehr sind es die oft tollpatschigen Charaktere und die insgesamt runde und nette Geschichte, die diesen Film als netten Unterhaltungsstoff für zwischendurch ausmachen. Ok, nichts für die eingefleischten Horror Freaks oder Gorehounds und ebenso auch nicht unbedingt etwas für diejenigen, die einen zum zerreißen gespannten Thriller sehen möchten, aber das kann man ja auch schon an der FSK Einstufung sehen. Trotzdem ist aus den geringen Möglichkeiten, dem dieser Film entsprungen ist, ein nettes Filmchen geworden, dass man sich durchaus mal gut zu Gemüte ziehen kann. In Anbetracht was man mit diesem Film erreichen wollte, und zwar einen etwas komisch angehauchten Werwolf Film in historischen Gewändern zu erschaffen, gibt es hier eine knapp gute Gesamtnote von mir. (michi).