REVIEW

FILM „7 DAYS“ (Thriller)

Originaltitel: Les Sept Jours Du Tailon

Herstellungsland: Kanada

Erscheinungsjahr: 2010

Wertung: Gut

Regie: Daniel Grou

Darsteller: Rémy Girard, Claude Legault, Fanny Mallette

FSK: ab 18 Jahren

Genre: Thriller

www.stoerkanal.de

 

7 DAYS ist ein Werk des Kanadischen Filmemachers Daniel Grou, der mit diesem Film für so manche kontroverse Diskussion gesorgt haben dürfte, allerdings auch durchwegs gute Kritiken erhalten hat. Der bereits 2010 auf Störkanal in Deutschland erschienene Streifen basiert auf dem Roman von Patrick Seríecal und stellt uns vor eine extrem unangenehme wie unbequeme Frage. Was tun wenn die eigene Tochter geschändet und anschließend ermordet wurde? Es stellt sich die Frage der gerechten Strafte für den Täter, dem Gesetz vertrauen oder Selbstjustiz verüben?

Chirurg Bruno Hamel befindet sich genau in dieser grausamen Situation als seine geliebte kleine Tochter erst vermisst und dann nach einer Suchaktion tot und vergewaltigt aufgefunden wird. Der Schmerz kennt keine Grenzen und als Bruno vernimmt, dass der vermeintliche Täter gefasst ist, geht er genau diesen unkonventionellen Weg. Maximal 25 Jahre Haft für einen Mord an seiner Tochter, das reicht nicht,… Er mietet sich eine Waldhütte, angergiert einige Mithelfer und entführt den verhafteten Täter kurzerhand während einer Überführung. Der gekidnappte Mann wird also in die gemietete Waldhütte verschleppt und muss sich in den folgenden 7 Tagen (es wären von diesem Zeitpunkt an noch 7 Tage bis zum Geburtstag der Tochter gewesen) den Rachegelüsten in Form von Folter und Terror ergeben.

Die Folterszenen sind zum Glück nicht übertrieben hart dargestellt. Gut, das geschwollene Knie nach dem Kontakt mit dem Vorschlaghammer schaut schon mächtig schmerzhaft aus und auch die OP Szene die der Täter bei vollem Bewusstsein über sich ergehen lassen muss; lässt einem als Zuschauer schon erschauern, aber es bleibt doch alles im Rahmen des erträglichen und realistischen. Vielmehr ist man als Zuschauer mehr damit beschäftigt sich der Frage zu stellen wer jetzt nun Täter oder Opfer ist, oder ist das Opfer zum Täter geworden? Allerdings hat der Vergewaltiger aus Sicht von Bruno kein bisschen Mitleid verdient und das sehen auch die Mitbürger in der Überzahl so dessen Stimmen immer in Nebenszenarios in TV-Interviews zu vernehmen sind.

Wie die ganze Story nach den besagten sieben Tagen endet möchte ich nicht verraten, allerdings hält hier die Geschichte einen überraschenden Ausgang parat.

Der Spannungsbogen des Films ist nur mäßig hoch, vielmehr lebt 7 DAYS von der Tragik des Geschehens. Die Beklemmungen sind gut und spürbar von den Schauspielern umgesetzt. Das Bild das der Film bietet erzwingt nicht unbedingt den Kauf einer Blu-Ray, hier tut es die gute alte DVD auch, denn alles wirkt passend zur Stimmung eher blass und farblos. Auch gibt es keine Musik- oder Soundeffekte, nur das was auch passiert kann man hören und da merkt man erst wie sehr das Wirken eines Films vom Soundtrack abhängt. Hier aber gibt es das ungefilterte und ungeschmückte Geschehen, welches mich als Zuschauer wirklich gefordert hat. Die grausame Thematik macht den Film schwer konsumierbar, die harte Grausamkeit die an den Tag gelegt wird, macht es auch nicht einfacher. Am spannendsten ist die  Täter / Opfer Frageder man sich konfrontiert sieht, die jeder für sich selber beantworten muss, wobei für mich der Täter seine Pein verdient hat! Wenn ein Film den Zuschauer im Nachhinein aber so beschäftigt muss er doch gut gewesen sein, oder? (michi)

 

 

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