REVIEW

DOORS, THE „R-Evolution“ (Blu-Ray / DVD)

DOORS, THE

„R-Evolution“
(Blu-Ray / DVD)

Wertung: gut

: 22.11.2013

Label: Eagle Vision

Webseite: www.thedoors.com

Es gibt neues/altes Futter für die DOORS-Jünger unter uns.
Ich gebe zu, ich habe mich im Vorfeld etwas getäuscht, was die Veröffentlichung angeht, da ich dachte, dass man auch Ausschnitte von den Filmen bekommt, die die Doors selbst gedreht hatten (HWY oder so), aber schlussendlich ist „R-Evolution“ eine Sammlung von Musikclips und Liveauftritten, die den Anspruch hat, die visuelle Evolution der DOORS zu dokumentieren.

Ganz so tiefgründig würde ich nicht buddeln, aber dennoch bekommt man einiges zu sehen: zum Beispiel den Promotionfilm (heute heißt das Videoclip) zu „Break on through“ aus dem Jahre 1967 (!!!) in einer bestechenden Qualität…oder den Videoclip zu „The unknown soldier“, den man damals der Öffentlichkeit nicht zeigen wollte, weil die DOORS ganz ungeniert den Finger in die Vietnam-Wunde legen und mit teils brutalen Dokubildern den Schrecken des Krieges aufzeigen. Dazu kommen die beinahe poetischen Szenen, in denen Jim Morrison erschossen wird und die Blumen in Blut getränkt werden…hätten die DOORS sich visuell so weiterentwickelt, wie musikalisch, hätte man eine neue Religion erschaffen können.

Zusätzlich zu den offiziellen Clips, gibt es viele Mitschnitte aus verschiedenen TV-Sendungen, wie zum Beispiel die Jonathan Winters Show, Smothers Brothers Comedy Hour, American Bandstand etc…diese Aufnahmen sind den Bootlegsammlern zwar alle nicht unbekannt, aber Bruce Botnick hat die alten Aufnahmen so richtig fett gepimpt, dass man teilweise glaubt, sie sind brandneu.

Optisch sind diese Aufnahmen sowieso ein Hochgenuss, denn besser als bei „People are strange“ (Murray the K in New York, 22.09.1967) sah Jim Morrison niemals aus und die Tänzerin, die bei der deutschen TV-Show „Musik für junge Leute“ die Hüften schwingt, während THE DOORS „Hello I love you“ performen, sollte man mal gesehen haben. OK, gerade dieser Clip ist schon öfter mal veröffentlicht worden, aber es lohnt sich immer wieder.

Interessant finde ich die Clips, die entstanden sind, als MTV seinen Kopf in die Luft erhobt und wir kommen in den Genuss der Clips von „Gloria“, „People are strange“, „Strange days“, „L.A. Woman“ und „Ghost Song“, die damals die Best of- und Livealben promoten sollten.

Das Bonusmaterial umfasst einen Audiokommentar von John Densmore, Robby Krieger, Ray Manzarek, Bruce Botnick und Jac Holzman; dazu kommt ein Trainingsvideo der Firma FORD, bei dem die DOORS für die Musik gesorgt haben und diesen Film muss man mal gesehen haben! Die Dokumentation „Breaking through the Lens“, Outtakes der „Malibu U“-Aufnahme und der „Break on through“-Clip vom Isle of Wight-Festival runden die Veröffentlichung ab.

Als echter DOORS-Fan bin ich einerseits erfreut, so manche Perle zum ersten Mal gesehen zu haben, andererseits würde ich mir mal ein Komplettpaket mit allen verfügbaren Clips, Mitschnitten etc. wünschen…die Mutter aller DOORS-Clips, sozusagen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden! (chris)