EMPFEHLUNG, REVIEW

DOORS, THE „Live at the Bowl ’68“ (DVD / Blu-Ray) (Psychedelic Rock)

DOORS, THE

„Live at the Bowl ’68“
(Psychedelic Rock)

Wertung: Empfehlung

: 19.10.2012

Label: Eagle Vision

Webseite: www.thedoors.com

THE DOORS waren 1968 auf ihrem Höhepunkt ihrer Karriere, was in einem Auftritt im legendären Hollywood Bowl gipfelte. Empfehlenswert ist in diesem Zusammenhang die Dokumentation „Echoes from the Bowl“, welche sich im Bonusmaterial befindet und sich anzuschauen lohnt.

Das Konzert an sich wurde ja in der Vergangenheit bereits auf verschiedenen Medien veröffentlicht, aber was diese Neuveröffentlichung zu einem absoluten Muss macht, ist die Aufbereitung: das Bild ist teilweise unverschämt gut und man mag kaum glauben, dass die Aufnahmen mittlerweile 44 Jahre auf dem Buckel hat. Der Sound ist brillant und lässt dich wirklich in deinem Sessel an dem Konzert teilhaben. Die Tonspur, welche im DTS-HD Master Audio und im LPCM Stereo-Format vorliegt wurde von den original Masterbändern von Bruce Botnick neu gemischt und gemastert. Der technische Anspruch ist definitiv mit Bravour gemeistert worden und die DOORS sind einfach nur legendär drauf.
Zudem handelt es sich um den „komplettesten“ Mitschnitt des Gigs, denn 3 Songs, die vorher noch nie in der Bowl-Version zu hören waren, sind mit dabei: „Spanish Caravan“, „The Wasp /Texas Radio and the Big Beat“ und „Hello I love you“. Aber so ganz richtig die Bowl-Version ist es auch nicht, wenn man sich das Bonusmatrial anschaut, denn bei „The Wasp“ und „Hello I Love you“ fehlte die Tonspur. Und so hat sich Bruce Botnick drangesetzt und hat die fehlenden Vocals von anderen Liveaufnahmen eingesetzt. Hm. Für Puristen wie mich ist das eher bedenklich, aber wenn man sich ganz entspannt das Konzert anschaut, wird man zu keiner Sekunde eine Ungereimtheit feststellen. Dennoch sind solche Praktiken mit Vorsicht zu genießen und ich hoffe, dass das nicht flächendeckend Einzug hält.

Die Musik? Zeitlos, brillant, fesselnd und packend. Die robusten „Back Door Man“, „Five to one“, „Light my fire“ die theatralischen „When the music’s over“, „The unknown soldier“, das filigrane „Spanish Caravan“ oder einer der besten Songs aller Zeiten „The End“ sind an sich schon Meisterwerke und im Kontext mit dem Hollywood Bowl schlichtweg essentiell für jeden Liebhaber von THE DOORS, Blues, Psychedelic und Rock. Absolute Kaufempfehlung.

Im Interview erfährt man, dass Jim Morrison auf Acid ist, aber die witzigste Anekdote ist, dass man von der Firma „Acoustic“ sich 52 Amps hat liefern lassen, um ganz Hollywood zu beschallen, aber die Feuerwehr den Einsatz aller Amps untersagt hat. Somit bleiben von dieser wahrlich imposanten Verstärkerwand nur einer pro Nase übrig, was vor allem Robbie Krieger mächtig gestört hat und ihn laut Aussage der Bandmitglieder etwas gehemmt hat.

Im Bonusmaterial finden sich noch Interviews mit der Band und die Songs „Wild Child“ (Smothers-Brothers-Show 1968) und „Light my fire“ (Jonathan-Winters-Show 1967) und ein Video zu „Gloria“. Erhältlich ist das Konzert auch noch auf DVD und CD! (chris)