EMPFEHLUNG, REVIEW

DEEP, THE „Premonition“ (Heavy Metal)

DEEP, THE

„Premonition“
(Heavy Metal)

Wertung: Empfehlung

: Januar 2015

Label: Eigenproduktion

Webseite: Facebook

Nach dem überzeugenden Demo aus dem Jahr 2013 legen die Briten ihren Erstling vor… und was für einen! Tony Coldham (v), Paul Smith (g) und Steve Kingsley (d) haben eine gemeinsame Vergangenheit, die bis weit in die frühen Achtziger zurückreicht, als man gemeinsam bei DEEP MACHINE gezockt hat. DEEP MACHINE wiederum sind ja auch wieder aktiv, haben einen Deal mit High Roller Records an Land gezogen und haben 2014 ein ebenfalls gutes Album eingespielt.

THE DEEP bezeichnen sich selbst als NWoBHM, aber wenn der Opener „The Rider“ durchstartet habe ich sofort das Gefühl, DEEP PURPLE haben sich einer Frischzellenkur unterzogen… besser haben DEEP PURPLE in den letzten Jahren selbst nicht geklungen. Der absolute Hammer-Song!

Aber auch die 9 anderen Songs haben es einfach in sich: die Mischung aus melodischem Hard Rock und NWoBHM sucht wahrlich seinesgleichen. Ich bin wirklich erfreut, dass die Band es bei jedem Song schafft, einen absolut ohrwurmtauglichen Refrain einzubauen, der sich aber mit der notwendigen Härte des Materials wunderbar arrangiert. Hört euch nur mal „Night-Stalker“, „All I want“, „You take my breath away“ an! Ich bin wahrlich nicht so der größte Freund melodischen Metals, aber was die Band hier erschaffen hat, ist unglaublich gut. Allerdings haben die Songs ja mitunter schon 33 Jahre und mehr auf dem Buckel, denn „The Rider“, „Night-Stalker“, „Premonition“, Spellbound“ und „Saga“ stammen noch aus alten DEEP MACHINE-Tagen, während „All I want“, „You take my breath away“, „Out of touch“ und „Turn me loose“ aus der Zeit stammen, als man zum Teil gemeinsam die Band STRUTT am Start hatte. Der jüngste Song auf diesem Album stammt aus den frühen Neunzigern, als Tony Coldham und Paul Smith gemeinsam „Cold-Hearted“ schrieben.

Die Band, die sich mitMick Feleppa (g) und Don Whiberly (b) genial verstärkt hat, klingt wie ein Rudel junger Hunde und nicht wie ein Haufen älterer Männer, denn bei wirklich guten Albengibt es immer diese magische Energie, die sich auf den Hörer überträgt und genau das ist hier der Fall. Und ich kann es auch nicht verheimlichen: ich halte Tony Coldham für einen unglaublich guten Sänger, der mich mit seinem Ian Gillan-ähnlichen Timbre immer wieder in Verzückung versetzen kann.

War früher alles besser?! Keine Ahnung, aber was klar sein muss: diese Songs sind wie ein guter Wein, der jahrzehntelang reifen muss, um so zu schmecken, dass man es nie mehr vergisst. (chris)