REVIEW

DAUTHA „Den Förste“ (Doom Metal)

DauthaDAUTHA

„Den Förste“
(Doom Metal)

Wertung: sehr gut

: 06/2016

Label: Eigenproduktion

Webseite: Facebook; Bandcamp

(english version below)

Am 17.11.2015 brach über meiner Welt eine Katastrophe herein, denn Ola Blomkvist entschied sich dazu, die Band GRIFTEGÅRD zu Grabe zu tragen. Meine Sorge, dass Ola, ein großartiger Songschreiber und Texter vielleicht ganz mit der Musik aufhören könnte, war riesig, aber heute kann ich sagen, dass er mit einer neuen Band und einem neuen Demo zurück ist.

Seine Mitstreiter sind ebenfalls bekannte Gesichter: Emil Åström (bass, WARDENCLYFFE), Lars Palmqvist (vocals, SCAR SYMMETRY), Micael Zetterberg (drums, WARDENCLYFFE, THE UNQUIET GRAVE), Erik Öquist (guitar, PROJECTU).

Wie man sieht, hat er eine kompetente Band um sich gescharrt, um seine Vision zu verwirklichen: Doom Metal mit mittelalterlichen und folkloristischen Elementen. Aber keine Sorge; die Musik klingt nicht wie die käsigen Humppa Metal-Bands, für die Volksmusik die Entschuldigung dafür ist, dass man ständig sturzbetrunken herumgrölt. Nein. Es ist Doom. Verdammt epischer Doom. Kein Sonnenschein, keine tanzenden Damen in Trachten, keine Lieder über den nie versiegenden Strom von Alkohol. Nur Doom.

Aber beim Hören des 3-Track Demos wird man des öfteren überrascht:
zum Ersten überrascht mich Sänger Lars Palmqvist, den einige von euch vielleicht von der Band SCAR SYMMETRY kennen dürften, bei der er für den Klargesang zuständig ist. Bands wie SCAR SYMMETRY würde ich mir niemals freiwillig anhören, denn was sie unter Metal verstehen, könnte von meiner Definition nicht weiter entfernt sein. Aber nach 48 Sekunden des Songs „Benandanti“ bin ich zutiefst beeindruckt von Mr. Palmqvist. Er klingt, als hätte er niemals etwas anderes getan, als in Doom Bands zu singen. Sein Ausdruck und seine Stimme ist so kraftvoll, als ob sie den Song auch ganz allein tragen könnte. Ich würde mir zwar immer noch keinen SCAR SYMMETRY-Song freiwillig komplett anhören, aber wenn ich ihn mal auf ein Bier treffen würde, müsste ich meiner Bewunderung für seinen Gesang bei DAUTHA hemmungslos Ausdruck verleihen.

Die zweite Überraschung ist, dass DAUTHA ein der wenigen Doom Bands sein dürfte, die zwar eine Violine einsetzen, aber nicht nach MY DYING BRIDE klingen. Versteht mich nicht falsch, denn ich liebe MY DYING BRIDE und die Geige jagt mir regelmäßig Schauer über den Rücken, aber die meisten Bands haben diesen typischen Violinen-Sound. Es ist aber nett zu sehen, dass DAUTHA diesen Wiedererkennungswert nicht nutzen; zumal die Geige wunderbar und zerbrechlich die Atmosphäre bestimmt.

[bandcamp track=2936298627 bgcol=FFFFFF linkcol=4285BB size=venti]

Die Musik von DAUTHA steht für großartigen Epic Doom; es ist heavy, dunkel und melodisch zur gleichen Zeit und wen diese Beschreibung an CANDLEMASS oder PROCESSION erinnert, liegt gar nicht mal so falsch. Jedenfalls sehe ich die Parallelen zu diesen Bands eher, als zu GRIFTEGÅRD. Die Rhythmusgruppe (Emil und Micael) ist ja bereits durch WARDENCLYFFE eingespielt und Gitarrist Erik, der eigentlich in einer sehr flockigen progressiven Melodic Rock Bands spielt, darf sein Können beweisen, auch wenn er sich gefühlt den Solospot mit der Violine teilen muss, aber dennoch als gefühlvoller Sologitarrist überzeugt. Die beiden Lieder („Benandanti“ and „In between two floods“; „Horkalar skall slås ihjäl“ ist nur ein Intro) sind so intensiv und episch, dass sie jeden echten Doomhead mit einem Lächeln auf den Lippen zurücklassen werden, obwohl die Texte mal wieder nicht zum Lächeln sind; aber wer hätte das von Ola Blomkvist auch erwartet?

Dautha-EP

Das ganz besondere an diesem Demo ist, dass es der ersten GRIFTEGÅRD-EP „Psalmbok“ ähnelt: dicker Karton mit Prägung, gebunden mit feinem Leder. Ola höchstpersönlich hat 10 Wochen lang jede freie Minute darauf verwendet, jedes der 78 Exemplare von Hand zu gestalten. Wer eines dieser wirklich wunderschönen Exemplare sein Eigen nennen und sich mit grandiosem Doom Metal verwöhnen möchte, kann die Band über ihre Facebook-Seite kontaktieren. Ihr werdet nicht enttäuscht sein. (chris)

‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡‡

Well, on November 17th 2015 my world collapsed because Ola Blomkvist decided to quit GRIFTEGÅRD, a band I love so much that it hurts. But that is (a fuckin‘ dark) history. My fear that Ola, an excellent master of the most heaviest riffs ever and creator of doom epics, would stop making music was immense but these days I am happy to say, that he’s back with a new band and a new demo.

The band is completed by Emil Åström (bass, WARDENCLYFFE), Lars Palmqvist (vocals, SCAR SYMMETRY), Micael Zetterberg (drums, WARDENCLYFFE, THE UNQUIET GRAVE), Erik Öquist (guitar, PROJECTU).

So, as you can see: he assembled some great musicians to share his vision: Doom Metal with medieval and folkloristic influences. But don’t be afraid! It won’t sound like these shitty Humppa Metal Bands whose excuse for getting drunk is Volksmusik. Nope. It’s Doom. Fuckin‘ epic Doom. No sunshine. No dancing ladies in liveries. No streams of beer. Just Doom.

You’ll get hit by several surprises when you listen to the 3-track demo!

First: Singer Lars Palmqvist. Known to many of you guys for his work with SCAR SYMMETRY where he handles the clean vocals. I would never listen to a SCAR SYMMETRY record freely because their approach to heavy music coulnd’t be any more different than mine. But after exactly 48 seconds of the song „Benandanti“ I’m so impressed that I hardly can put my feelings into words. Awesome. He sounds like he has never done anything else than singing in doom bands. His expression and his voice is so strong, it could carry the song alone. Although I still won’t listen to his main band, I would be glad to have a beer with him someday to express my admiration for his skills.

Second surprise: DAUTHA might be the first doom band who is using a violin but does not sound like MY DYING BRIDE. Most of the death / doom bands with violins use the typical MY DYING BRIDE violin sound… well, honestly: I’m in love with MY DYING BRIDE, too and their violin always sends shivers down my spine, but it’s cool to see that this band has another approach. And the violin sounds beautiful, fragile defines the atmosphere a lot.

Talking about the approach: DAUTHA stands for great Epic Doom; it’s heavy, dark, murky and melodic at the same time and if this description reminds you about CANDLEMASS or PROCESSION than you’re not wrong. I see more parallels to these bands thanto GRIFTEGÅRD. The rhythm section (Emil and Micael) knows each other from WARDENCLYFFE and guitarist Erik, who’s playing in a Progressive / Melodic Rock band, can show what he’s got. Although it feels that he has to share the solo-opportunities with the violin, he can convince us as a very soulful guitarist. The two songs („Benandanti“ and „In between two floods“; „Horkalar skall slås ihjäl“ is just an intro) are so intense and epic, they will leave every doomhead with a smile. Although the lyrics are nothing to smile about, but who would have expected this from Mr. Blomkvist who is known for his ability to write some of the finest and darkest doom lyrics?

The special about this release ist that it is similar to the first handmade edition of GRIFTEGÅRDs „Psalmbok“-EP. The 78 copies were created in a 10 week marathon by Ola himself and they are beautiful: thick cardboard, embossed and fine leather was used. So if you want to own a copy get in touch with the band via their facebook account! You won’t be disappointed! (chris)