REVIEW

ANTONIUS REX „Neque Semper Arcum Tendit Rex“ (Okkult / Progressive)

Line up
Antonio Bartoccetti – Music, Lyrics, Vocals, Guitar, Bass
Doris Norton – Music, classic Organ, Piano, Moog
Albert Goodman – Percussion, Vocals („Devil Letter“)

Recorded at Mondial Sound, Milan 1974
Produced by Albert Goodman
Mixed by Colin Coldweis
Released 1974
total playing time: 43′27′′

Das Album „Neque Semper Arcum Tendit Rex“ ist das erste unter dem Bandnamen ANTONIUS REX, nachdem es mit JACULA nicht mehr weiterging. Aber die Zutaten waren dieselben, die die beiden JACULA-Alben legendär gemacht haben: Antonio Bartoccettis unheilvolle Stimme, die grandiosen Keyboard- und Orgelklänge, verbunden mit einer mystischen, okkulten Atmosphäre. Diese Atmosphäre findet ihren ultimativen Höhepunkt in der schaurigen Vertonung einer Seance namens „Devil Letter“. Er ist mehr Hörspiel als Song und ich gebe euch den Tipp: wenn ihr den Song das erste Mal hört, löscht das Licht, entzündet Kerzen und entspannt euch. Den Rest wird eure Phantasie schon für euch übernehmen! Viel Vergnügen!

Im Opener „Neque Semper Arcum“ scheut sich der Gitarrist Bartoccetti nicht, ein großartiges Gitarrensolo einzustreuen, bevor es wieder düster wird. Ansonsten ist der Song das perfekte Bindeglied zwischen JACULA und ANTONIUS REX: Orgel, Mystik, Okkultismus.

„Pactus“ überrascht mit sehr jazzigen Gitarrenparts und schönen Percussions, wogegen „In Hoc Signo Vinces“ sehr harsche Gitarrenriffs anbietet und dafür die Orgel einen jazzigen Part bereit hält, bis man kurz vor Schluss alles synchronisiert. „Non Fiat Voluntas Tua“ und „Aquila non capit muscas“ schlagen in die gleiche Kerbe und man hat das Gefühl, der Meister des esoterischen progressive Rock hatte wirklich große Lust auf richtig fette Gitarrenriffs.

Unterm Strich ist das erste ANTONIUS REX-Album vielleicht das bis dato homogenste, denn bis auf „Devil Letter“ sind die Songs sehr ähnlich aufgebaut, was nicht negativ gemeint ist, aber man findet hier keine krassen Stilbrüche, wie auf den späteren Alben. (chris)

Das Review ist Bestandteil der großen JACULA / ANTONIUS REX-History beim Amboss-Mag!