REVIEW

ALLOCHIRIA „Throes“ (Post Sludge)

ALLOCHIRIA

„Throes“
(Post Sludge)

Wertung: gut

: 17.03.2017

Label: Art of Propaganda

Webseite: Facebook

ALLOCHIRIA stammen aus Griechenland und sind im Post Sludge Subgenre angesiedelt. Was das heißt? Bei meinem Lieblingstrack („Lifespotting“) heißt es folgendes: die atmosphärischen Gitarren geben dir den Anschein, dass irgendwann alles gut wird; Sängerin (!!!) Irene saugt dir diese Hoffnung aus, kaut sie gut durch und kotzt die alles vor die Füße. Das meint sie nicht böse; sie ist nur ehrlich.

Ansonsten regiert bei der Band das, was ich so mag: die Mischung aus nicht-unangenehmer Atmosphäre und Dreck. Dadurch, dass die Band recht zärtlich mit dem Vorschlaghammer agiert, wirken die harten Parts härter, die anheimelnden Post-Gitarren schöner, der Gesang brachialer; die schrägen Sounds noch verstörender; verpackt wird alles in spannende Kompositionen, die dich tragen, wenngleich auch vielleicht nicht dorthin, wo du hin möchtest.

„Little defeats, tiny victories“, „Thrust“ und das mitunter wunderschöne „Denouement“ heben das Album deutlich über das die Menschheit regierende Mittelmaß hinaus und wer auch nicht daran glaubt, dass Glück ein Dauerzustand ist, sollte sich dieses Album gönnen.

Es gibt viele Bands, die mit dem Sludge-Begriff spielen, aber nur wenige schaffen es, diesen Schlamm und Dreck musikalisch adäquat zu transportieren; meine absoluten Helden in diesem Bereich sind WALK THROUGH FIRE, aber „Throes“ von ALLOCHIRIA wird ein gern wieder-gehörter Kollege werden, denn man tobt sich sowohl filigran, als auch brutal aus und erschafft so eine leicht alptraumhafte Atmosphäre, die doch vielleicht viel zu tief in der Realität angesiedelt ist. (chris)