REVIEW

VARUS „A New Dawn“ (Symphonic Folk/Death Metal)

VARUS

„A New Dawn“
(Symphonic Folk/Death Metal)

Wertung: Gut

VÖ: 27.06.2020

Label: Eigenproduktion

Webseite: Facebook / Bandcamp

Auf ihrem zweiten Full-Lenght Album nach dem Debüt 2014 („Till The Sun Rises“) hat die Formation aus Bamberg acht neue Songs am Start. Die Musik von VARUS lässt sich grob als Mischung aus Folk und Death Metal beschreiben, wird aber dabei mit einer gehörigen Portion an Epik und orchestralen Elementen angereichert. Durch das Einbringen von Querflöte, Tin Whistle oder Mandoline reichern sie ihren Sound daneben noch mit Instrumenten an, die neben dem symphonischen Bombast die folkige Seite stärken, was insgesamt zu einem sehr vielseitigen Klangbild führt. Bei den deutschen und englischen Texten, die überwiegend recht growlig aus den Boxen kommen, befassen sich VARUS mit Sagen, Legenden und zeitlosen Themen wie Freiheit, Naturromantik oder der Trinkkunst.

Der Opener „The Awakening“ bietet gleich einen guten Vorgeschmack auf das, was einen beim Hören von „A New Dawn“ erwartet. Ein kurzer orchestraler, monumentaler Beginn, dann erheben sie zusammen mit den Gitarren die symphonischen Strukturen in die Höhe, um in bester ENSIFERUM Manier zu starten. Manch einer wird sich – nicht nur zu Beginn – vielleicht auch an die ersten Werke von EQUILIBRIUM erinnert fühlen. Der zweite Track „Tränk dein Herz“ lebt von seinem schnellem Tempo und der einprägsamen folkigen Melodie. Mein persönliches Highlight auf dem Album ist der nun folgende Titeltrack. Ich mag die Epik, die „A New Dawn“ im orchestralen und auch beim Chorgesang im Refrain ausstrahlt, zudem ist er sehr ohrwurmtauglich. Darauf folgt mit „Aschregen“ einer der härtesten Songs des Albums, der Tendenzen Richtung DIMMU BORGIR oder SEPTICFLESH hat, was die dunkle Orchestrierung angeht. Mit „Lebewohl“ gibt nach dem Opener den zweiten 9-Minüter auf dem Album, der mich bislang aber noch nicht großartig gepackt hat, ebenso wie „Wandel der Zeit“. Beide passen aber insgesamt gut zum Stil des Albums. Dann wird’s nochmal so richtig gemütlich mit „The Minstrels Chant“, der akustisch startet und dann vor allem durch die vielseitig eingesetzte Flöte zum Mitschunkeln und Mitsingen einlädt. Ein schöner symphonischer Folk Metal Track. Als Rausschmeißer gibt’s wieder ein Trinklied, „Die letzte Schenke“, als würdigen Abschluss der 46 Minuten Spielzeit.

Insgesamt ist VARUS mit „A New Dawn“ ein richtig gutes und vor allem abwechslungsreiches Album gelungen, das mit seinen acht epischen, symphonischen Folk/Death Metal Tracks viel zu bieten hat. Fans oben genannter Bands sollten auf jeden Fall ein Ohr bei den Bambergern riskieren. (eller)