REVIEW

SORROWNIGHT „Acoasma“ (Dark Rock)

SORROWNIGHT

„Acoasma“
(Dark Rock)

Wertung: Gut

VÖ: 26.02.2021

Label: Dark Poets Society

Webseite: Homepage / Facebook / Bandcamp

Die Erfurter Formation beschreibt ihren Stil auf Facebook als Melancholic Metal, auf der Homepage als Dark Rock. Auch wenn es reichlich Schnittpunkte gibt, sollte die Homepage die bessere Beschreibung liefern. Die Thüringer existieren seit 2015 und haben 2019 ihre erste „LP“ veröffentlicht. Mit der 6 Track EP liegt mir nun der Nachfolger vor. Aufgrund der Stimme und des atmosphärischen Untergrunds würde ich grob HIM als Bezugsgröße auf die Waagschale legen.

Der Opener legt gleich mächtig los, Saiten und Schlagzeug sorgen für reichlich Druck, während die Keys verspielt den Harmoniebogen hoch halten. „Dany me“ ist aufgrund der Saiten-Akrobatik etwas schräger arrangiert, hält aber auch hier eine verführerische Key-Melodie parat, welche geschickt den Untergrund für die druckvoll dargebotene Rhythmik liefert. Darüber thront Verls Gesang, der sich dunkel und erhaben in die Szenerie legt.

„Silent river“ hat diese schleppende, fast doomige Vehemenz. Eine immanente Ruhe in Verbindung mit leicht helleren Gesang, so erzeugt man eine gewisse Bedrohlichkeit, bevor losgelöst von Konventionen, die Rhythmus-Fraktion ungezügelt und roh loslegt. Begradigt wird das Ganze dann wieder vom Gesang und den samtenen Harmoniebögen in der Melodie. Mit „Hellish Sacrifice (Acoasma Version)“ gibt es einen Song aus den Anfangstagen der Band, welcher hier reichlich aufgepeppt den Rückblick mit einem Ohr der Eleganz, dem „Früher“ eine Plattform liefert, welche hier natürlich wesentlich austarierter dem geneigten Hörer ins Ohr gelegt wird. „My own Enemy“ bietet zu Beginn ein wenig Chaos. Saiten und Sphären können dann aber im Einklang mit dem Gesang einen perfekten (auch hier mit herausfordernden, progressiven Elementen) Stilmix mit latent weichen Anteilen formen.

Perfektes musikalisches Psychodrama liefert das Schlussepos „Ghostlike Vision“. Hier variiert man mit progressiven Elementen, lässt die Musik mit verspielten Breaks spannungsgeladen fließen. Der Gesang besitzt dieses Merkmal, in latent betörenden Passagen, die Stimme zu erheben und den Klang mit hellerem Timbre einer betörenden Leichtigkeit zuzuführen.

Fazit: Eine sehr schöne EP, hoch-melodisch, mit den nötigen, der Dramaturgie dienenden progressiven Ausbrüchen. Der Gesang agiert sehr variabel und übernimmt auch gleich mal die Backings. (andreas)