REVIEW

SACRED STEEL „Heavy Metal Sacrifice“ (Heavy Metal)

Sacred-Steel-HMS-Cover-kleinSACRED STEEL

„Heavy Metal Sacrifice“
(Heavy Metal)

Wertung: gut

: 14.10.2016

Label: Cruz del Sur

Webseite: Homepage, Facebook

SACRED STEEL beweisen mit ihrem neunten, in echtem Stahl geschmiedeten, Longplayer, dass man den Heavy Metal ernstnehmen, dabei allerdings nicht total humorbefreit an die Sache herangehen muss. Das allein beweisen die Songtitel wie „(Intro) Glory Ride“, „Let there be Steel“ oder der letzte Song „Iron Donkey“.

Zuletzt hat mich das Album von LADY BEAST begeistert und auch wenn man dort als Hörer die jugendliche Aufbruchstimmung besser heraushört, haben SACRED STEEL ein erwachsenes Album aufgenommen, welches man als Fan der Musikrichtung unbedingt gehört haben sollte. Die Band schwitzt flüssigen Stahl, soviel ist sicher und ich muss sagen, dass dieses Album maßgeblich dazu beiträgt, dass 2016 ein gutes Jahr für den klassischen Heavy Metal wird.

Wenngleich ich nicht jeden einzelnen Song hemmungslos abfeiern kann („Vulture Priest“ oder „Chaos Unleashed“ sind ohne Frage gut, bringen mich aber nicht zum Ausrasten; das könnt ihr getrost unter „Geschmackssache“ ablegen), haben wir hier im Ganzen ein verdammt geiles Album am Start! Der Titeltrack ist grandios und belegt zum ersten, aber nicht zum letzten Mal, dass man es versteht Melodie und Härte perfekt zu vereinen. „The Sign of the Skull“ drosselt das Tempo erheblich, kann aber wieder mit einer starken Gesangsleistung und Melodien punkten, wogegen sich „Hail the Godz of War“ perfekt eignet, um morgens mit der richtigen Energie aus den Federn zu springen. Den Vogel schießt allerdings „Let there be Steel“ ab: er ist Metal in Reinkultur, episch und mit einem JUDAS PRIEST-mäßigen Mittelteil veredelt, bei dem textlich ganz dicht an der Grenze zum Kitsch (oder sagen wir lieber: hemmungslosen Pathos) gearbeitet wird. Aber mal ehrlich… wir wollen es doch nicht anders! Absoluter Anspieltipp, wenn jemand wissen möchte, was Heavy Metal Anno 2016 bedeutet.

Natürlich bedient sich die Band um Gerrit P. Mutz sämtlicher verfügbarer Klischees, aber genau aus diesem Grund wurde die Band 1997 geboren; dennoch geht man hier aufgrund der Lebenserfahrung und der Liebe zur Musik sehr respektvoll mit dem Metal um und gibt ihn niemals der Lächerlichkeit preis, eher würde man für den Metal sterben, um den unsterblichen Joey de Maio mal zu zitieren.

Zum Sterben ist noch Zeit genug und bis dahin werde ich noch oft genug „Heavy Metal Sacrifice“ rotieren lassen. (chris)