REVIEW

PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS „Phil Campbell and the Bastard Sons“ (Hard Rock)

pcatbsPHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS

„Phil Campbell and the Bastard Sons“
(Hard Rock)

Wertung:

: 18.11.2016

Label: Motörhead Music / UDR

Webseite: Facebook

Schwierige Sache… Bejubelt man die EP, weil Phil Campbell wieder Musik macht oder macht man sie runter, weil sie unseren Lemmy nicht wiederbelebt? Egal, was man erwartet… es wird nie mehr so sein, wie es mal war, wenn Mr. Campbell in die Saiten haut.

Also mach ich mich frei von irgendwelchen Erwartungshaltungen und höre mir die EP mehrmals an. Nein, es klingt nicht nach MOTÖRHEAD, obwohl der Anfang von „No turning back“ eindeutig ein Gruß an den Heiland ist, aber was ist es? Ich habe bei den Songs immer wieder bestimmte ANTHRAX-Songs in den Ohren… nein, nicht die thrashigen Titel, sondern die eher rockigen Stücke, die sie zwischen 1993 und 1998 immer wieder auf ihren Alben hatten. Somit würde ich die EP unter modernem Hard Rock amerikanischer Prägung eintüten. Und da liegt mein Problem: alles ist objektiv gut gemacht, ohne Frage, aber subjektiv ist das nicht die Musik, die mich wirklich anmacht. Der druckvolle Opener „Big Mouth“ geht gut ab, das bluesig-groovige „Spiders“ leidet an einem spannungsarmen Songwriting; mein liebster Song ist „Take aim“ (aber nicht immer) und „Life in space“ fällt bei mir durch, denn Lagerfeuer-Balladen sind eh nicht wirklich meins.

Global darf man sagen, die handwerklich wirklich alles im grünen Bereich ist: Neil Starr hat eine starke Stimme und die Backing Band, die aus Campbells Söhnen Todd, Dane und Tyla besteht, liefert amtlich ab, aber im Endeffekt ist es U-Musik, die ein großes Publikum finden wird und sich zum Autofahren wunderbar eignet, aber die nicht alle Sinne anspricht. Live könnte das aber ganz gut werden, denke ich. (chris)