REVIEW

GERM „Grief“ (Post Black Metal/Shoegaze)

GERM

„Grief“
(Post Black Metal/Shoegaze)

Wertung: Gut/Geht so

VÖ: 04.11.2013

Label: Eisenwald Tonschmiede

Webseite: Facebook

Nachdem GERM mich 2012 mit dem Debüt „Wish“ nicht so richtig überzeugen konnte, trifft „Grief“ mit leicht geänderter Richtung und anderem Sound erst sehr wohl meinen Geschmack.
Statt Keyboardklängen á la Jean Michel Jarre und Post Hardcore Gesang, gibt es hier Shoegaze vom feinsten. Ein gut 2-minütiges sphärisches Intro, das auch auf einer Meditations-Cd hätte sein können, leitet die Scheibe ein. Und dann kommt auch schon gleich der Knaller zu Beginn. „Butterfly“ kommt direkt mit Melodien irgendwo zwischen Black Metal  und The Smiths/The Cure auf den Punkt und weiß zudem mit einer weiblichen Gesangseinlage von Audrey Sylvain (Peste Noire) zu überzeugen. Beim nächsten Song, „The Stain Of Past Regrets“ setzt Tim (als Germ Alleinherrscher über GERM, sonst auch bei Blackened Angel, Ilium, ex-Austere, ex-Nazxul, ex-Woods Of Desolation) auch seinen Klargesang ein, der mich dieses Mal mit gegebenem Umfeld überzeugen kann. Es scheint hier jedoch klar das quietschende Kreischen zu überwiegen, welches mich schon auf der „Torn Beyond Reason“ von Woods Of Desolation zu packen wuste. Das 2,5-minütige Instrumental „An End“ mit den Elektronikanleihen passt meiner Meinung nicht so in die Platte, aber na gut, kann man ja weiter skippen. Auch das folgende „Beneath The Cliffs“ hat diesen komischen Keyboardkram, der fast als Trance durchgehen könnte, mit drin. „How Can I?“ fällt dann völlig aus dem Rahmen, über den Song möchte ich auch nicht weiter sprechen. Zack und schon sind wir in der Scheibe an einem Punkt angekommen, wo ich von der anfänglichen Empfehlung der ich mir sicher war, fast auf ein Geht so umschwenke. Die ersten beiden Songs sind absolute „Überlieder“. Leider bekommt die Platte nachher solche Längen, dass ich mich immer wieder beim weiterspulen erwische, weil es mich langweilt. Der geile Kreischgesang bleibt überwiegend aus. Echt schade, es ging so gut los, da kann leider auch nicht mehr das extrem geile Cover was retten! (hendrik)