REVIEW

A DREAM OF POE „An Infinity Emerged“ (Doom Metal)

ADoP-AIEA DREAM OF POE

„An Infinity Emerged“
(Doom Metal)

Wertung: gut

: 19.10.2015

Label: Solitude Productions

Webseite: Facebook

Nach „Lady of Shalott“ und „The Mirror of Deliverance“ geht Miguel Santos endlich mit einem neuen Album an den Start. Hat Miguel noch vor kurzem auf den Azoren gelebt, ist er in das regnerische Edinburgh umgezogen; sicher keine schlechte Wahl, wenn man von den Azoren stammt und sich vom schlechten Wetter mal so richtig deprimieren lassen möchte.

Traditionell mit einem anderen Sänger (diesmal Kaivan Saraei) ausgestattet, bleibt er sich ansonsten treu: feinster Trauer-Doom, der mich aufgrund der Harmonien oft an MY DYING BRIDE erinnert wird auf „An Infinity Emerged“ fünf Mal zelebriert und keiner der Songs kommt unter 10 Minuten ins Ziel. Von Langeweile ist dabei nichts zu merken, denn jeder Song ist im Fluss und der schöne Gesang Kaivans trägt die schwermütigen Kompositionen zu hoffnungsvolleren Ufern. Was den Songs auf den früheren Alben und EPs noch einen zusätzlichen Reiz verschafft hat, waren die tiefen Growls, aber auf „An Infinity Emerged“ hat man auf dieses Stilmittel (leider) verzichtet. Allerdings ist Kaivan Saraei, genau wie der Keyboarder Kostas Panagiotou, lediglich als Gast auf dem Album zu hören und den Rest der Instrumente hat Miguel wieder im Alleingang eingespielt. Besonders gelungen finde ich dabei die wunderbaren Solos, mit denen Miguel den Songs eine wunderschöne Dornenkrone aufsetzt und die herrlich episch daherkommen.

Ich wundere mich wirklich, dass diese Band bis heute nicht über den Status eines Untergrundtipps hinausgekommen ist, denn die Qualität ist unüberhörbar. (chris)