REVIEW

MR. HURLEY UND DIE PULVERAFFEN „Tortuga“ (Piraten Folk)

MR. HURLEY UND DIE PULVERAFFEN

„Tortuga“
(Piraten Folk)

Wertung: Gut

VÖ: 25.08.2017

Label: Vertigo

Webseite: Homepage / Facebook / Youtube

Zum vierten Mal begibt sich die vierköpfige Freibeuter Band auf die Reise. Das Ziel der Reise ist diesmal die bekannte Pirateninsel in der Nähe von Haiti. Während die treibende See die Totenkopfflagge durchnässt, lässt es die Combo reichlich bunt zugehen. Dass auf vergangenen Treibzügen eine abgestürzte Brieftaube die Planken des Schiffes bevölkerte, ist jetzt rein meine Interpretation. Dass die Fahrt in einem kleinen irischen Fischerdorf startet, nachdem man die alkoholischen Vorräte in einem Pub plünderte ist falsch, denn Startpunkt ist das beschauliche Osnabrück mit seiner Hase.

Egal wie man es nennt, ob Shanty Punk, Aggro Mediaval oder „Grog’n’roll“, die Truppe sorgt für reichlich Spass und hat für jede Situation das passende Trinklied parat. Neben folkloristischen Tonagen gibt es mit „ich kanone dich nicht leben“ auch Ausflüge in den Chanson. Der Titel deutet bereits darauf hin, dass Wortspielereien zum Repertoire der Band gehören. Hinzu kommt das übliche Hörspiel, diesmal gibt es „Blakes Landgang“ in vier Akten. Neben den üblichen Trink- und Saufliedern (den Unterschied macht der Morgen danach) gibt es auf „Tortuga“ auch sozialkritische Stücke. So beschäftigt sich „Wär ich Gouveneur“ mit satirischer Leichtigkeit und musikalischer Melancholie dem Leben der Reichen und Mächtigen. Nein, keine Selbstbeschreibung, denn die Raubzüge der Piraten ist eher Taka Tuka Land als Störtebecker (Soll heißen: gewaltfrei, nicht immer jugendfrei). Besonders gelungen in diesem politischen Reigen ist „Der Haifisch“. Hier geht es um einen autokratischen Raubfisch, der fordert, dass es nur weiße Fische zu geben hat. Der bekannteste Song der Band, „Blau wie das Meer“, gibt es quasi als letzte Ratte. Den Song vom ersten Album gibt es hier in einer aktuellen Fassung, wie sie momentan auch live gespielt wird, also mit Akkordeon statt einer Flöte als Lead-Instrument. Der Titelsong ist auch gleichzeitig die erste Single Auskopplung und bietet einen groben Überblick über die Musikausrichtung der Piraten.

Fazit: Ein Werk voller spaßigem und druckvollem, modernen Piraten-Folk. Das Quartett hat sich auf vielen Mittelalterfestivals bereits eine große Fanschar erspielt, nicht zuletzt sorgen auch die Auftritte beim legendären Wacken für einen enormen Bekanntheitsgrad, der mittlerweile in Fernsehwerbung (beim Zappen gestaunt!) gipfelt. (andreas)

P.S.: Nachtrag: Das Album ist bei VÖ auf Platz 4 der offiziellen deutschen Charts gelandet

 

Ihr werdet demnächst hier shanghait:

TORTUGA TOUR
13.10.17 Osnabrück, Rosenhof
20.10.17 Frankfurt, Nachtleben
21.10.17 München, Backstage
03.11.17 Wuppertal, LCB
04.11.17 Kaiserslautern, Kammgarn
10.11.17 Leipzig, Felsenkeller
11.11.17 Hannover, Faust
24.11.17 Berlin, Musik und Frieden
25.11.17 Hamburg, Knust

EISHEILIGE NÄCHTE + Subway to Sally, Mono Inc., Feuerschwanz
20.12.17 Stuttgart, Im Wizemann
21.12.17 (CH) Pratteln, Z7 in
22.12.17 Giessen, Hessenhalle
23.12.17 Dresden, Alter Schlachthof
26.12.17 Bochum, Ruhrkongress
27.12.17 Würzburg, Posthallen
28.12.17 Bielefeld, Ringlokschuppen
29.12.17 Bremen, Pier 2
30.12.17 Potsdam, Metropolishalle