VERHEERER
„Maltrér“
(Black Metal)
Wertung: Empfehlung!
VÖ: 19.01.2018
Label: Vendetta Records
Webseite: Facebook, Bandcamp, YouTube
Bereits mit ihrer ersten Veröffentlichung, der EP „Archar“ von 2015 (Review hier) konnten die beiden Flensburger gewaltig Eindruck bei mir schinden.
Und ihr überragender Auftritt auf dem Party.San 2017 (Bericht hier) hat ihren Namen noch weiter getragen und auf meiner persönlichen Liste weiter nach oben geschoben.
Heute erscheint also ihr Debütalbum und das ohne einen Track der EP, was ja doch oft der Fall ist. Oh was war ich gespannt.
Für guten Black Metal braucht man ja schon länger nicht mehr nach Skandinavien schielen und für meinen Geschmack gibt es das meiste davon sogar in unserem eigenen Lande! „Maltrér“ setzt laut BST und SMN da an, wo „Archar“ aufgehört hat und treibt ihre Reise weiter voran.
Wie auch schon vorher, sind die Songs von VERHEERER tief im Black Metal verwurzelt, konzentrieren sich zwar nicht darauf, verlassen das Genre aber auch nie wirklich. Zum Beispiel das Intro des Titelstücks beginnt mit einer Gitarre, die fast genauso auch in einem Countrysong vorkommen könnte, ohne fehl am Platze zu wirken. Nach diesem Intro ist aber wieder völlig klar, was hier läuft. Düsterer, brachialer Black Metal von der skandinavischen Grenze. Auch rockige Gitarrenparts lockern das Gesamte wunderschön auf.
Der Sound ist ein bisschen „runder“ als auf der EP aber trotzdem schön rau geblieben und keineswegs überproduziert. Die Gitarren stehen weit im Vordergrund, so wie es mir am besten gefällt und das Schlagzeug steht relativ weit hinten, geht aber nie unter.
Auch der wirklich gut gelungene Gesang steht im Mix weit vorne. So liebe ich einen BM-Mix!
Sehr sympathisch auch, dass mitten in einem Song in einem Auftakt auf Deutsch angezählt wird. Das folgende „UUgghhh“ bringt mich dann auf dem Zeitstrahl wieder weit zurück. So verknüpfen VERHEERER immer wieder die alte Schule gekonnt und ungezwungen mit der Moderne.
Der erste Eindruck von „Maltrér“ war ehrlich gesagt etwas ernüchternd, da ich erwartet hatte beim ersten Spielen weggeblasen zu werden. Dem war zwar nicht so wie erwartet, aber nach jetzt 7 Durchgängen hat mich die Scheibe mit ihrer Vielfältigkeit und Ungezwungenheit absolut überzeugt. Und solche Scheiben haben meistens doch eine wesentlich größere Halbwertzeit, als diejenigen, welche im ersten Moment total umhauen. Ich freue mich jetzt schon auf ihren Auftritt auf dem Münsteraner Culthe Fest! Beide Daumen ganz weit hoch! (hendrik)