EMPFEHLUNG, REVIEW

TOTAL NEGATION „Zur Späten Stunde | Zeiträume“ (Black Metal)

TOTAL NEGATION

„Zur Späten Stunde | Zeiträume“
(Black Metal)

Wertung: Empfehlung!

VÖ: 15.04.2013

Label: Temple Of Torturous

Webseite: Homepage, Facebook, Myspace, Bandcamp

Hinter dem Titel „Zur Späten Stunde | Zeiträume“ verbergen sich 2 EPs von TOTAL NEGATION, der Band die Wiedergänger im Alleingang betreibt. Auch andere Bands werden allein durch ihn geführt, oder von ihm unterstützt. Wer mehr über Wiedergänger und/oder seine Projekte wissen möchte kann auch mein Interview (HIER!) lesen, welches ich März letzten Jahres mit ihm geführt habe. Hier soll es um diese Cd gehen. Gleich der erste haptische und optische Eindruck, überzeugen mich.
Ein Digipack, wahrscheinlich aus Altpappe von außen in schwarz-weiß gehalten, entpuppt sich innen in vorwiegend gelb. Sehr unscharfe Fotos von Wiedergänger zieren die 3 inneren Seiten. Ein 12-seitiges Booklet in schwarz-weiß verrät auf der ersten Seite, dass diese CD kein 2. Album darstellt, sondern 2 EPs kombiniert. Die Zeittrilogie wird mit dem 2.Album „Zeitzeuge“ vollendet. Die EP „Zur Späten Stunde“ bildet eine Brücke zu seiner anderen Band, Nachts!

Thematisch beschäftigt „Zur Späten Stunde | Zeiträume“ sich auf beiden EPs mit dem Traum.
„Zur Späten Stunde“ nimmt sich der Zeit vor dem Schlaf an, „Zeiträume“ dem Träumen.
Wie bereits oben beschrieben, bildet die erste EP eine Brücke zu Nachts. Musikalisch unterscheidet sich sie dann auch merklich von der 2. EP! Die ersten 25 Minuten sind das, was man weitläufig als Suicidal oder Depressive Black Metal bezeichnet. (Interessant hierzu der entsprechende Abschnitt im Interview). Teil 2 mit seinen fast 20 Minuten hingegen zu beschreiben, fällt mir doch eher schwer, wobei mich dieser Teil mehr als nur fasziniert. Musikalisch wird hier natürlich auch Black Metal geboten, aber dieser wird in Song 5-8 mit Rock und völlig BM-untypischen Instrumenten wie Vibraphone und Melodika kombiniert. Dadurch entstehen Momente, die verwirrend und faszinierend zugleich sind. Z.B. im Song „Zeit“ wo es aus einem Blastbeat direkt in einen fast groovigen Doublebassteil mit Vibraphonmelodie und anschließender Percussioneinlage übergeht, die genauso gut von einer drogenverseuchten Rockband irgendwo zwischen den 60ern und 70ern hätte kommen können. Direkt im Anschluß kommt dann „Raum“ der mit Blastbeat und Vibraphone in einem beginnt.
„Zeiträume“ hat mein Herz im Sturm erobert und „Zur Späten Stunde“ weiß definitiv zu überzeugen, braucht aber bei mir mehrere Durchläufe um sich zu entfalten.
Bei „Zeiträume“ könnten einige Die Hard BMler so ihre Probleme bekommen, aber wem „Zur Späten Stunde | Zeiträume“ nicht auf Anhieb umhaut, der sollte der Scheibe mindestens 3 Durchläufe gönnen, ansonsten entgeht einem hier einiges, definitiv. Für Leute die auf Black Metal abseits des TRVE-PFADES, eventuell gar experimentellen stehen, liegt hier ein Machtwerk vor. Im Moment beiße ich mir grad derbst in den Arsch, dass ich nicht zum Konzert im Mai nach Münster konnte, FUUUUCK!!!!!!!!! (hendrik)

http://www.youtube.com/watch?v=d6ocyvjJndw