REVIEW

THIS ETERNAL DECAY „Nocturnæ“ (Elektro Dark Wave)

THIS ETERNAL DECAY

„Nocturnæ“
(Elektro Dark Wave)

Wertung: Gut+

VÖ: 07.01.2022

Label: Trisol Music Group

Webseite: Facebook / Bandcamp

Die Italienische Formation setzt sich zusammen aus Riccardo Sabetti (Spiral69), Andrea Freda (Spiritual Front), Alessio Schiavi (Avant-Garde) und Pasquale Vico (Date at Midnight). Musikalisch könnte der Bandname an eine Melange aus The Eternal Afflict und Second Decay hindeuten, welche ich hier mal als groben Vergleich in die Manage werfe.

Im Vergleich zu genannten Bands, geht es hier aber sowohl lyrisch (Tod, Verlust, Ängste, Unsicherheit in einer immer mehr fremdelnden Welt) als auch vom Grundton der Songs wesentlich düsterer zu Werke. Der treibende Opener „Death doesen’t lie“ haut direkt auf die Zwölf. Ein puristischer, in Elektronik badender Tanzflächenburner. „Disappear“ ist ebenso treibend und steckt voller Energie. Die Verbindung von verführerischen Vocals und einer sphärischen Grundstruktur führt direkt in eine, von Drum Beats bestimmter Elegie. Der Gesang ist geprägt von Harmonie, leichter Aggression und einer fast betörenden Wärme. „Lights“ hat zu Beginn ein wenig Sisters Feeling, während im Verlauf eine poppige 80er Variante zum Vorschein kommt. Ein besonders im Refrain deutlich tragendes Melodie Monster ist „No Apologize“. Zwischendrin gelingt es mit detaillierter Klangvielfalt, dem Song verschiedene Facetten aufzusetzen. Auch der Gesang erklingt variabel und lässt sich auch mal zum flüsternden Begleiter aus dem Hintergrund hinreißen.

Wunderschön und mit balladesker Hingabe intoniert, ist das ruhig schleichende „Darklove“, ein von romantischer Wehmut begleiteter Gänsehaut-Song. Aber auch hier gibt es diese brachiale Energie, welche den Songs immanent zu sein scheint. Aber im Gesamtbild bleibt der sphärische Grundton vorhanden.

Der Titelsong ist wahrer Moloch voller treibender Energie. Zu Beginn düster und fast beschränkt auf die Bass-Drum, entwickelt sich der Song mit schleichender Eleganz. Wie aus einer Nebentür, einem Seiten-Proberaum erscheint der Song fast plötzlich und lässt Stroboskop-artig einen gewaltigen Wall of Sound erklingen. Die Stimme fast atemlos gefangen im Reigen der verwegenen Soundkreationen, dennoch bleibt sie bestimmendes Merkmal. „Two Shades of Black“ ist ein hingebungsvoller, klang spezifisch eher ruhiger Song voller kleiner Lichtblicke. Ein Schaumbad der elektronischen Dunkelheit. Die samtene Fassade zum Ende hin ein wenig dissonant entblättert, dennoch bleibt der betörende Eindruck hängen. „She walks away“ ist ein klassischer, moderner Goth Rock Song mit stampfendem Beat. Unterstützt wird die Band hier von den wundervollen HAPAX.

Fazit: Ein wundervolles E-Dark Wave Album, welches zudem ein gewisses Maß an EBM und auch Industrial in ihre vorzüglichen Melodielinien unterbringt. DJs von schwarzen Discos werden ihre Setlist mit TED perfekt ergänzen. (andreas)