REVIEW

SURGERY „Reset“ (Industrial Rock)

SURGERY

„Reset“
(Industrial Rock)

Wertung: Gut

VÖ: 01.05.2012

Label: Altipiani / Audioglobe

Webseite: www.surgerycaos.com

Nach eigenen Angaben ist die Band SURGERY wohl die Industrial Combo Nummer Eins Italiens. Ok, ich kannte sie bis dato zwar nicht aber soll ja nichts heißen. Im Heimatland ist man wohl bereits eine große Nummer und mit dem aktuellen Album soll der Sturm auf die europäische Industrial Szene anvisiert werden.

Musikalisch begibt man sich auf teils sehr KMFDM orientierte Pfade, pochende Beats und Sequenzer beschreiten zusammen mit strammen Riffs den Weg voran. Die Gesangseinlagen variieren sehr stark von gezerrten Voices über dunkle geheimnisvolle Stimmen über weiblichen Kreischgesang. Die zumeist italienischen Texte lassen für einen Moment den Vergleich zu den oft in Latein gesungenen Voices all der Mittelaltercombos zu, auch wenn mich jetzt wohl jemand schlagen wird der beide Sprachen beherrscht.  So findet man stramme klassische Industrial Songs mit kratzigen Gitarren, dann wieder sehr Beat orientierte EBM taugliche Stücke, aber auch Dark Rock Stücke bei denen die Synthies dominant sind kann man bei SURGERY finden. Es ist aber zwischendurch auch Zeit für ein balladeskes Pianostück namens „La Ballata Die Caduti“, welches durch eine herrliche dunkle Erzählweise  stimmungsvoll überzeugt. Mit „The Metro“ ist auch eine Coverversion von BERLIN aus den 80ern vertreten, ganz nett geworden und vor allem ist der ursprüngliche Charme des Stückes erhalten geblieben. Anspieltipp meinerseits ist noch das schnelle und treibende „Eye For An Eye“, welches wirklich ein großes Energiepotential versprühen kann!

Sebastian Komor und NACHTMAR haben sich auf diesem Album mit zwei Remixen verewigt, hier wurden die Stücke „Enemy Domine“ und „Habitat“ in überarbeiteten Interpretationen beigesteuert.

Interessantes Album, welches es allerdings nicht leicht haben wird wegen der zumeist italienischen Texte, die zumindest auch mich etwas entfremdet wirken und öfter etwas holprig in die Songs passen. Wen dies allerdings nicht groß stört kann hier ein abwechslungsreiches Industrial Rock Werk zu Gehör bekommen. Mal etwas anderes. Probiert‘s einfach mal! (michi)