EMPFEHLUNG, REVIEW

MAJORVOICE „Morgenrot“ (Rock Oper/ Dark Pop)

MAJORVOICE

„Morgenrot“
(Rock Oper/ Dark Pop)

Wertung: Empfehlung!

VÖ: 22.01.2020

Label: NoCut Entertainment

Webseite: Homepage / Facebook

Mein Chef meinte, das könnte was für mich sein, und er hatte wieder mal recht. Was für ein begeisterndes Werk. Was für eine begeisternde Stimme. Bombast Rock in Perfektion in der Tradition von Queen mit mehr als leichten Tendenzen zu Meat Loaf verschmilzt hier mit Prog Rock und Musical zu einer gefühlvollen Rockoper. Das Ganze gipfelt in einer perfekt austarierten Produktion und hat den Peak in einem betörenden tiefen Gesang (Bass) von Ronald Zeidler. Dann geneigt das Gesamtkonstrukt zu einer durchdringenden Dunkelheit, welche in tragischen, melancholisch-wuchernden Klangkosmen Höhepunkte und Ohrwürmer produziert.

Der Opener, beginnend mit klagender Violine entwickelt sich sanft, um später in einem betörenden Refrain zu gipfeln. Das folgende, in seiner Klanggrundstruktur eher klassisch geprägte „Ruf mich“, erzeugt durch den Wechsel zwischen den Gesangsstimmen (Der Schulz von Unzucht), welche sich im Duett nicht nur begegnen, sondern sich umarmen ein fesselndes Hörerlebnis. Ein ganz grandioser Song, dessen Perfektion aufgrund Melodie, Stimme, Refrain und Arrangement dem Pop eine ganz besondere Note verleiht.

„Leah“ lebt wieder ganz von diesem betörenden tiefen Gesang. Das trifft auch auf „die ganze Zeit“ zu, allerdings ist hier die musikalische Ausstrahlung etwas differenzierter. Der Bombast liebkost die Harmonie und das Gesamtkonstrukt lebt von einer latenter Traurigkeit. Dieses Gefühl zu transportieren, dies ist die Stärke des Songs und des Albums. Arthur Conan Doyle hätte es geliebt. „Kein Meer zu tief…“ ist ein wundervoll gestaltetes Liebeslied. Ein unaufgeregter Rhythmus, lenkt den Fokus auf den Text, der mit reichlich Metaphern für die Größe der Liebe gesegnet ist. Danach kommt das „wenn du gehst“, welches Trauer beschreibt, wenn das Ende einer Beziehung in das Gedächtnis dringt. Und jeder, der einen Partner hat, kennt diese Angst, welche hier in Perfektion umgesetzt wird.

Zusammen mit Scarlet Dorn gelingt es mit „Lullaby of Pain“ erneut, zwei unterschiedliche Stimmen zu einem Duett zu vereinen, welches von Hingabe und Sehnsucht geprägt ist und ein Refrain besitzt, dessen wehmütige Eleganz in warmer Harmonie die Gehörmuscheln streichelt.

„When you loves Some“ hat zu Beginn und teils auch mittendrin die Melodielinie von Nenas „irgendwie…“. Allerdings entwickelt sich der Song ganz anders, eher erzählerisch. Die Klangstruktur in Form von Harmoniebögen läuft eher unterschwellig, quasi als Sänfte für die Stimme und den Text.

„I believe“ legt noch mal die ganze Klasse von Major Voice auf die Goldwaage der Klassik. Soundtrack-artiger Untergrund, eine Stimme, die berührt… und dazu dieser unterschwellige Hang zur Fragilität.

Fazit: Ich hoffe, ich hab euch mit meiner Einleitung und den darin enthaltenen Vergleichen nicht verwirrt. Ich hab meinen Tellerrand ein wenig überblickt und die sphärischen Strukturen der Musik in einem Lichte der Vergangenheit betrachtet. Natürlich ist „Morgenrot“ ein perfekt durchgestyltes und modernes Album, welches aber eben nicht nur die Schwarzherzen in tachykarde Schwingungen versetzen dürfte. Allerdings sind sie der erste Ansprechpartner, vor allem, wenn Leute wie Der Schulz von Unzucht, Scarlet Dorn, Mono Inc.-Frontmann Martin Engler, Ally Storch von Subway To Sally irgendwie am Album beteiligt sind, welches von Chris Harms (Lord Of The Lost) in den Hamburger Chameleon Studios produziert wurde. (andreas)

Gibt es auch als Fan-Box (auf 500 Stk. limitiert):
Neben dem CD-Digipak enthält nur diese Fan-Box exklusiv:
– Eine exklusive Bonus-EP mit 4 brandneuen Tracks
– Das wunderschöne „Morgenrot“-Faltposter in der Größe DIN A2 (42×59,4cm) mit dem „Morgenrot“-Cover
– Persönliche & handgeschriebene Briefe auf mit dem MajorVoice Logo geprägtem Pergament. Jeder Brief ist ein Unikat.
– Ein edles Seidentuch mit dem MajorVoice-Logo in blau oder weiß. Von beiden Farben gibt es insgesamt je 250 Stück. Somit ist es eine Überraschung, welche Farbe sich in welcher Fanbox versteckt.