EMPFEHLUNG, REVIEW

FILM „Night of the Demons“ (Horror)

Richtig gute Filme werden auch bei einer 2. Meinung nicht schlechter… 🙂
Lest die erste Empfehlung hier!

Originaltitel: Night of the Demons

Herstellungsland: USA

Erscheinungsjahr: 2010

Wertung: Empfehlung!

Regie: Adam Gierasch

Darsteller:
Edward Furlong, Shannon Elizabeth, Diora Baird, Monica Keena, Tiffany Shepis, Linnea Quigley, Michael Copon, Bobbi Sue Luther, John F. Beach, Lance E. Nichols, Michael Arata, Erica Grant

„FrĂŒher war alles besser
!“ – so, oder zumindest so Ă€hnlich könnte das Motto von Regisseur Adam Gierasch gelautet haben, mit dem er diese Neuauflage des kleinen 80er Jahre B- Schockers „Night of the Demons“ inszenierte. WĂ€hrend „Autopsy“, der Erstling des Regisseurs, noch deutlich im aktuellen Torture-Porn-Metier (wenn ich hier mal diese floskelhafte Bezeichnung anwenden darf) angesiedelt war, so fĂ€llt einem nach Betrachtung seines zweiten Werks eher der Begriff „Old- School“ ein. Denn dieses Remake eines, doch eher unbekannten Films (die Original- Franchise brachte es von 1988 bis zum Jahre 1997 sogar auf eine Trilogie) atmet den Geist vergangener Zeiten, in denen in verstaubten Videotheken noch in VHS- Kassetten gestöbert wurde und man sich mit seinen Kumpels nĂ€chtelang einen Billig- Schocker nach dem nĂ€chsten rein gezogen hat. Kurzum: „Night of the Demons“ ist ein nostalgischer Ausflug in die tiefsten 80ger Jahre der Horrorfilmgeschichte.

Die Story ist dabei natĂŒrlich sehr einfach gestrickt, geht es doch wie so ĂŒblich um eine Clique partygeiler MĂ€dels, die auf einer groß angelegten Halloweenparty in einem stadtbekannten Spukhaus aus versehen eine Uralte-DĂ€monenzicke erwecken, die wiederum Jagd auf die Truppe macht und einen nach dem anderen ebenfalls in DĂ€monen verwandelt. Ziel der Untoten-Zombie-Schnepfe ist nichts Geringeres als das Ende der Welt, was es natĂŒrlich zu verhindern gilt. Ein simples Storykonstrukt also, dass man so oder zumindest so Ă€hnlich in unzĂ€hligen Horrorproduktionen dieser – aber vor allem vergangener Tage – alle Nase lang vorgesetzt bekam. Die Inszenierung von „Night of the Demons“ huldigt dieser angesprochenen Epoche des Horrorfilms in jeder Szene. Simpel und auf die pure Formel reduziert geht es hier schlichtweg um den Spaß am Gekreische und am Geschmodder.

SpĂ€testens wenn der erste Auftritt der DĂ€monendame stattfindet fĂŒhlt man sich in die glorreichen Zeiten zurĂŒckversetzt, in denen Effekte und Masken noch handgemacht und die eigentlichen Stars der Filme waren. Denn das DĂ€monen-Make-Up ist hier wirklich aller erster Sahne, sehr kreativ umgesetzt und sorgt fĂŒr dieses gewisse Flair, dass man mit keinem CGI-UngetĂŒm, so spektakulĂ€r es auch sein mag, heraufbeschwören könnte. Genauso altmodisch sieht’s an der Splatterfront aus, die gĂ€nzlich (ok, bis auf eine winzig kleine Ausnahme am Schluss
) auf unnötige CGI- Spielereien verzichten kann. Stattdessen gibt’s in den paar herben Momenten des Films Old-School-Latex-Effekte und Kunstblut en masse. Auch die Optik des Films ist (fast) tadellos gelungen. Man setzt grĂ¶ĂŸtenteils auf altmodische Kameraperspektiven, jede Menge Kunstnebel und verschieden farbige Ausleuchtungen der einzelnen Szenarien. WĂ€re da nicht der doch recht unangenehm auffallende Einsatz von leicht verwackelten Handkamerabildern, wĂŒrde der Inszenierungsstil von Adam Gierasch beinahe Assoziationen an die FrĂŒhwerke eines Stuart Gordon, Brian Juzna oder gar Sam Raimi zu lassen. Leider stellt man sich hier jedoch selbst ein Bein, denn auch wenn die Übersicht nie wirklich flöten geht, hĂ€tte ich mir an der Stelle eine Ă€hnlich altmodische Herangehensweise gewĂŒnscht wie bei den anderen Komponenten dieses Films.

DafĂŒr ist aber auf der darstellerischen Seite alles im grĂŒnen Bereich, obgleich man bei solch einem simplen Plot keine Glanzleistungen erwarten darf. Aber die MĂ€dchenclique rund um Shannon Elizabeth, Monica Keena und Bobbie Sue Luther ist sympathisch und attraktiv genug, um beim Publikum gut an zu kommen. Etwas erschrocken hat mich jedoch Edward Furlong. Der ehemalige Kinderstar aus „Terminator 2“ glĂ€nzt eher durch sein heruntergekommenes Erscheinungsbild als durch tatsĂ€chliche darstellerische FĂ€higkeiten.

NatĂŒrlich ist der Film nicht gĂ€nzlich frei von Kritik. Neben dem oben schon angesprochenen, etwas zu hĂ€ufigen Einsatz verwackelter Bilder, hĂ€tte der Gore- Gehalt ruhig noch etwas höher sein können (hĂ€tte wohl bei der angepeilten Zielgruppe niemanden wirklich gestört ;-)), und auch in der Dramaturgie rumpelt es mitunter ganz gewaltig (vor allen Dingen am Ende trampelt der Film szenenweise munter auf der Stelle), aber insgesamt ĂŒberspielt der herauf beschworene Nostalgiebonus diese Mankos ganz locker. Insgesamt also ein vergnĂŒglicher Abstecher in die „gute alte Zeit“ und eine willkommene Abwechslung zum immer noch vorherrschendem Folter-Horror- Trend der Gegenwart. Ein echter Geheimtipp
 (sebastian)