REVIEW

ASHES TO ASHES „Borderline“ (Female Fronted Alternativ Metal)

ASHES TO ASHES

„Borderline“
(Female Fronted Alternativ Metal)

Wertung: Gut

VÖ: 24.06.2013

Label: Doom Symphony / Underground Symphony

Webseite: Homepage / Facebook 

Die Band fand sich 2010 im südeuropäischen Genua, mit „Borderline“ liegt nun ihr Debüt vor. Bei dem Bandnamen und dem Titel scheint die Richtung dunkler Metal eigentlich klar, allerdings sind die Klangkosmen des Quintetts nicht immer so eindeutig. Neben straighten Riffing und
ungezügelten Drums, verstehen es die Italiener auch, poppige Strukturen in ihre Melodien zu
integrieren und ein Faible für die Melancholie ist auch nicht negierbar. Hinzu kommt die Wandelfähigkeit von Sängerin Marta Vassallo, die ihre Stimmbänder nicht nur engelsgleich dem Liebreiz der Weiblichkeit unterwirft, sondern den Belzebub in Form von tiefen Growls gleich mitliefert. Dazu kommt, dass ihre Eskapaden mal wild eruptiv begleitet werden, wie im Trasher
„Borderline“ oder auch mal doomig verzehrend, wie im dunklen „Paradox of Perfection“.

In „Hydra“ unterlegt man das wilde Treiben mit einer synthetischen Pop Melodie, welche den Chorus sanft und lieblich darstellt (incl. Nanana-Refrain). Klassische Tasten und orchestrale Eleganz führen in ein überraschendes Finale. „Change“ liefert das typische Wechselspiel von staubtrockenen Riffs und verspielten Keys. Beide streiten sich innerhalb des Songs immer wieder um die Vorherrschaft. Wobei in den Strophen eher die Saiten, im Chorus eher die Tasten bestimmen. Der Opener „Alice’s Song“ baut auf eine eingängige Melodielinie. Neben krachenden Saiten gibt es dezent gesetzte Ruhepole, die sich der Melancholie hingeben. Bevor es mit dem Titelsong einen krachenden Nackenbrecher gibt, huldigt man mit „Ballad of the Wolf“ noch mal kurz die schwarzromantische Härte. Die Band agiert hier wie eine Melange aus Leaves Eyes, finnischen Metal und progmetalischen Auswüchsen. Eingestreute Breaks und Tempiwechsel sorgen für reichlich Abwechslung.

Fazit: Ein kraftvolles Album mit einer interessanten Sängerin für Fans von Exilia bis Leaves Eyes. Insgesamt gehören die Italiener zu den härteren Vertretern ihrer Zunft. (andreas)