REVIEW

VIRGIN IN VEIL „Permanent Funeral“ (Deathrock)

VIRGIN IN VEIL

„Permanent Funeral“
(Deathrock)

Wertung: Gut

VÖ: 26.04.2019

Label: Danse Macabre Records)

Webseite: Homepage / Facebook / Bandcamp

Auf ihrem dritten Album bleiben sich die finnischen Deathrocker treu und spielen einen minimalistischen Old-School-Deathrock mit eingängigen Melodien, einer treibenden Rhythmussektion und kühlen Synthieflächen. Das Ganze gepaart mit einer gehörigen Portion Punk. Als hätten sich die Ramones mit Christian Death in einem dunklen Keller eingeschlossen und eine Jam-Session abgehalten. Dazu kommen dunkle Texte über psychische Abgründe und die damit verbundenen negativen Gedanken. Ein musikalisches Stresshormon mit all seinen (Neben)wirkungen.

Nach einem atmosphärischen, verschwörerischen Intro legen die Vier los und behalten ein Tempo, welches kurz und knackig die rotzige Rohheit in die Gehörgänge fräst. Neben den treibenden, energischen Stücken, gibt es mit „serpents“ gar ein wenig sphärische Tonagen. Die Gitarren sägen hier im mittleren Tempo-Bereich. Es folgt das zwiespältige „Kiss/Kill“, dessen galanter Rhythmus gar ein wenig verführerisch klingt, während die Vocals wütend in die Szenerie dringen und die Gitarren flirrend die Synths unterdrücken, bleibt im Endeffekt doch eine eingängige Melodie, dessen verruchte Eleganz in ihrer Verspieltheit einen bleibenden Eindruck hinterlässt. „Darkness in Moon“ scheint zu Beginn die romantische Verklärung des Mondes zu zelebrieren, so legt man nach den kurzen, einleitenden Tönen sofort los, kompromisslos und ungezügelt. Im Schlussstück „Still Life“ verweben die Finnen ein wenig Goth Rock mit ihrem urtypischen Sound, der sich perfekt auf dem legendären American Gothic Sampler wiederfinden könnte, allerdings verweben die Skandinavier ihre Patina mit modernen Sounds, so ist ihr dreckiger Todesrock neben Schmutz auch mit dem glänzenden Synth-Eskapaden gesegnet, welche unterschwellig ihre Harmonie permanent auf den Gräbern tanzen lässt.

Fazit: VIRGIN IN VEIL liefern erneut einen ungezügelten, atemlosen Deathrock, beherbergen heuer allerdings ein paar versteckte Tempowechsel und auch auch die Melancholie (Text, Melodie) erhält fragmentiert Einzug.

PS: Ein klares politisches Bekenntnis („eat pussy, not animals“/ Banner gegen Nazis) auf ihrer Homepage macht die Band zudem sympathisch. (andreas)