REVIEW

TWINMACHINE „Tomorrow that never was“ (Post Punk)

TWINMACHINE

„Tomorrow that never was“
(Post Punk)

Wertung: Gut

VÖ: 05.04.2013

Label: af music

Webseite: www.twinmachine.net

Das Duo aus Russland spielt auf ihrem aktuellen Album traditionellen Post Punk/Wave Rock. Schwirrende Saiten, Drumcomputer und mit Hall versehender Gesang. Das Gesamtkonstrukt spielt mit einer druckvollen Komponente, lässt melancholische Tonagen einfliessen und begeistert durch seine in Eleganz verpackte 80er Komponente. Irgendwo zwischen Red Lorry…., Rose of Avalanche und Rosetta Stone. Im verträumten „Nostalgia Dreams“ treffen Cure (musikalisch) auf Joy Division (gesanglich). Twinmachine gelingt diese Verschmelzung von Dark Wave und Post Punk perfekt und wie von selbst schleicht sich eine Melodielinie in die Atmosphäre. Das treibende „Where have you been“o besticht mit reichlich Lorries-Touch. Ebenso „88mph“, welches durch den leicht lethargischen Gesang (ähnlich Chris Reed) sehr unterkühlt rüber kommt. Überhaupt ist ein dezentes Cold Wave Flair erkennbar, welches latent an Siglo XX erinnert. Das eingängige, im Duett gesungene „She“ begeistert durch seine morbide Pop-Eleganz. Der Drumcomputer treibt die Saiten vor sich her, um sie in der Hookline treibend zu unterstützen.

Die beiden Russen, die aussehen wie zwei brave Soziologie Studenten legen ein beeindruckendes Werk vor, dessen Nostalgie mit der verstaubten Eleganz alter Heroen durch eindringlichen Kompositionen die Reise in die Moderne antritt. Trotz der reichlich hörbaren Reminiszenzen besitzt man genügend Eigenständigkeit, um nicht als billige Kopie zu klingen. (andreas)