HOLZ

„Holz IV“
(Stoner Rock)

Wertung: gut

VÖ: 2014

Label: Eigenproduktion

Webseite: Facebook

Das HOLZ wächst wieder. Nach dem 2012er Album „Holz lass nach“ hat die Band aus Kassel wieder Holz gehackt und legt uns die nächsten 9 Scheite in den Ofen.

Immer wenn ich HOLZ höre, denke ich nicht an die deutschen Tannenwälder, die in Reih′ und Glied gepflanzt sind, sondern ich denke an den Trollskogen, wo die Bäume so wachsen, wie sie es wollen und jeglichen Kultivierungsversuchen den kühlen Ast zeigen.

HOLZ erfinden keine neue Art von Musik, aber über ihnen schwebt etwas ganz besonderes, was ich aber nicht greifen kann. Entweder ist es die spartanische Umsetzung der Musik, die sehr reduziert, aber unheimlich effektiv klingt oder es ist der Gesang, der den Songs eine ganz besondere Ausstrahlung verleiht?! Oder die für mich persönlich dunkle Aura, die die Musik umgibt?! Keine Ahnung, aber es ist da; eher gespenstisch schwebend, ohne greifbare Strukturen. Das dürfte auch der Grund sein, warum ich mich so lange mit dem Album beschäftigt habe, denn irgendeine unbekannte Macht hat mich immer veranlasst, die CD erneut einzulegen.

Mein absolutes Highlight ist „Das ferne Land“… musikalisch ein kleines Epos, eine Reise, ein Weg, der beschritten werden will und seit Tagen denke ich darüber nach, in welches ferne Land es mich ziehen soll. In das Glück? In die Revolution gegen die Alltäglichkeit? In den Schoß der Zufriedenheit? Wenn ich irgendwann mein Reiseziel kenne, lasse ich es euch wissen.

Der Song ist in meinen Ohren der beste, den ich von HOLZ im Speziellen und überhaupt im Allgemeinen in letzter Zeit hören durfte. Grandioses Stück.

Aber auch die „50 Meilen geradeaus“, „Abgrund“ oder „Information“ sollen eure Anspieltipps sein, wogegen „Nach fest kommt ab“ eher den fortgeschrittenen Psychedelicjüngern vorbehalten sein soll, die sich gerne mal in eine meditative Stimmung fallen lassen möchten. Ich find die Scheibe stark. (chris)

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