EMPFEHLUNG, REVIEW

BODY COUNT „Manslaughter“ (Rap Metal)

BODY COUNT

„Manslaughter“
(Rap Metal)

Wertung: Empfehlung!

VÖ: 2014

Label: Sumerian Records

Webseite: Homepage, Facebook

BODY COUNT´s in the house, muthafucka!
Wer, der Rock oder Metal im Ansatz gehört, hat das Debüt der Truppe, die quasi Crossover und Nu Metal erfunden hat, nicht gehört?
12 Jahre nach dem Knaller, der durch den Song „Cop Killer“ für Aufsehen sorgte, kommt jetzt mit „Manslaughter“ Album Nummer 5 in die Läden!

BODY COUNT wird sich zwar immer an ihrem ersten Album messen lassen müssen, hat meiner Meinung nach mit „Manslaughter“ aber ihr bis jetzt bestes Werk abgeliefert! Gute Songs und ein diesmal wirklich guter Sound sorgen für ein Vergnügen der immer noch besonderen Art. Wenn man heute nochmal das Debüt hört, denkt man an mehreren Stellen, dass damals nicht unbedingt alle Bandmitglieder ihre Instrumente voll beherrschten. Das war damals aber völlig egal aufgrund der Innovation der Mischung aus Rap und Metal und der krassen, harten Texte! Heute gibt es zwar lyrisch auch keinen Weichspüler, man ist aber schon einiges gewohnt. Musikalisch hingegen hat BODY COUNT einen Zahn zugelegt. 3 der Musiker vom Debüt hat mittlerweile leider das zeitliche gesegnet, aber die nachgerückten Musiker bringen die Band definitiv nach vorne, was meiner Meinung nach vor allem auf Schlagzeuger OT zutrifft.

Die Platte startet mit dem Song mit dem höchsten „Hitpotential“. „Talk Shit, Get Shot“ hatte zudem ein richtig geiles Video zu bieten, welches nach kurzer Zeit bei Youtube, vielleicht auch wegen seiner Härte, wieder gestrichen wurde. Alle Personen, die im Video Scheiße über BODY COUNT verbreitet haben, wurden getötet.
„Pray For Death“ zeigt dann gleich einen Großteil der neuen Ausrichtung von BODY COUNT hin zu wesentlich mehr Hardcore als vorher. Immer wieder fühle ich mich an Hatebreed erinnert. Das gipfelt dann im 8. Track „Pop Bubble“, auf dem Jamey Jasta direkt persönlich seinen Gesang beiträgt.
„99 Problems BC“ ist die BODY COUNT-Version des Ice-T-Tracks den viele Leute wohl eher in der Version von Jay Z kennen.
Mit „Back To Rehab“ und dem Titeltrack folgen die, meiner Meinung nach, musikalisch stärksten Tracks, wobei man auf dieser Platte eigentlich keine wirklichen Filler zu bedauern hat.
Mit „Institutionalized 2014“ wird ein Suicidal Tendencies Song in aktuelle Thematiken transportiert. Dieser Song macht wirklich immer wieder Spaß. In der ersten Strophe hat der Protagonist Stress mit seiner Frau, will diese meint er würde zu viel Xbox spielen. Und bei Oprah hätte sie gesehen, dass Männer die viel Xbox spielen ihre Frauen nicht lieben würden. In Strophe 2 gibt es Stress mit einem Mitarbeiter seines e-Mailanbieters, der ihm sein neues Passwort auf die E-Mailadresse schickt, auf die er nicht zugreifen kann. Aber der Hammer ist für mich die dritte Strophe, in der der Protagonist an einen Veganer gerät, der ihm von seinem Schinkensandwich abraten möchte, wodurch der Protagonist dann zum dritten Mal im Song ausrastet und ihm empfohlen wird eine Aggressionstherapie in Anspruch zu nehmen.  Ein geiler Spruch folgt dem anderen, aber der beste Konter bringt mich immer wieder zum Lachen. Erst wird über den Schinken diskutiert, dann fragt der Veganer ob der Protagonist wüsste, wie viel Zucker in der Cola sei. Da rastet dieser völlig aus und brüllt ihn an, ob er wüsste wie viel Blut in einem menschlichen Körper sei und ob er dies unbedingt sehen möchte. YEAH, BC!
Cooler Song, toll umgesetzt!
Nach „Enter The Dark Side“ geht “Bitch In The Pit” an alle Damen raus, die auf Konzerten steil gehen und sich nicht von Männern einschüchtern lassen.
„Black Voodoo Sex“ könnte man evtl. etwas mit “Evil Dick” vergleichen, was ich aber wohl am ehesten am Coitussoundtrack zum Schluss des Songs festmache.
Zum Schluss der Scheibe kann der Spannungsbogen zwar nicht ganz gehalten werden, aber schlecht sind „Wanna Be A Gangsta“ und das ruhige „I Will Always Love You“ auch nicht.
„99 Problems BC (Rock Mix)“ schließt die Platte dann ab.

Toppen werden BODY COUNT ihr Debüt wohl nicht mehr, dafür verbindet man einfach wohl zu viel mit der Scheibe, aber musikalisch und soundtechnisch ist „Manslaughter“ um einiges besser.

Geile Scheibe, hätte nie gedacht, dass diese Band nochmal so was zustande bringt! (hendrik)